Nembro – Scritta sul municipio

Nella notte qualche esasperato per la situazione attuale ha scritto sulla facciata del municipio di Nembro, lamentando il fatto che, al solito, ricchi e potenti accedono prima a cure e diagnosi. Non auspichiamo il tampone per tutti, né una riforma della sanità, ma l’azione spontanea e diffusa sì.
La scritta:
“Politici (Cancelli) e calciatori vi siete [fatti] fare i tamponi. Quindi i nostri padri, zii e nonni sono coglioni?!”

Widerstand gegen Corona im Münchner Stadtbild

Corona scheint zur ultimativen Legitimationsstrategie für alle denkbaren und undenkbaren Formen von Herrschaft und sozialer Kontrolle geworden zu sein. Eine Viruserkrankung, die dazu dient, die Menschen einzusperren, ihnen den Kontakt zu anderen zu verbieten und sie bei jeder Gelegenheit zu schikanieren. Dabei wird jeder Kritik an diesen autoritären Maßnahmen mit dem Argument begegnet, dass mensch dann wohl den Tod hunderter, tausender oder Millionen von Menschen befürworte. Corona ist für mich daher mehr als eine Viruserkrankung, Corona ist ein Narrativ der Herrschenden, das meiner Unterdrückung dient. Deshalb gilt mein Widerstand nicht nur der Ausgangssperre, dem Kontaktverbot, der Quarantäne und allen anderen autoritären Kontrollmechanismen, sondern in erster Linie diesem Narrativ selbst.

 

Widerstand gegen Corona im Münchner Stadtbild

Tilt – Giornale murale

Rebellion in Zeiten der Ausgangssperre

Wir befinden uns in einer Situation, die jedem gänzlich neu ist: Ähnlich wie in Kriegszeiten oder in Strafhaft sind unsere Freiheitsrechte auf ein Minimum gekürzt, nur dass dieses mal der „Feind“ unsichtbar ist und unser Gefängnis unser Zuhause. Katastrophenfall, Ausnahmezustand, Ausgangssperre, Pandemie, Medienbombardement, Panik, Verunsicherung und Vereinzelung… An dieser Stelle geht es nicht darum, die tödlichen Folgen des Coronavirus zu relativieren oder einzuschätzen – auf medizinischer Ebene kann ich das nicht beurteilen. Worum es mir aber geht ist eine Kritik an der stattfindenden autoritären Formierung, sprich an dem durch den Staat deklarierten Kriegszustand und den Folgen, den dies für uns und die Gesellschaft hat. Denn während mit Verweis auf die entsprechenden Experten dieser Tage jeder Gesetzesentwurf und jeder Erlass durchgewunken wird und keiner vorherzusagen vermag, wie die Situation in einer Woche aussehen könnte, brauchen wir keine Experten um zu wissen, dass der Ausnahmezustand in Zeiten der Krise und des Krieges allzu schnell zur Normalität wird (erinnert sich noch jemand an den„Krieg gegen den Terror“ oder die „Flüchtlingskrise“ ?).

Die soziale Misere: Einsam, digital und gehorsam

In der Always-On-Gesellschaft hat die Geschwindigkeit und allgemeine Präsenz der Nachrichten ein neues Niveau erreicht: Im Live-Ticker können wir die Infiziertenzahlen beobachten und umso schneller wächst unsere Verunsicherung… die Angst vor dem Infizieren, vor dem Kranken, vor dem Mitmenschen, vor dem Nachbarn. Währenddessen positionieren sich die Politiker an vorderster Front im Krieg gegen den Feind und versichern uns, dass sie wüssten, was das beste sei. „Zuhause bleiben! Zufrieden bleiben“ sei alles, was wir zu tun hätten. Einigkeit beweisen und den Aufforderungen Folge leisten, denn schließlich sei jetzt „der falsche Moment für Kritik“. Und schwuppsdiwupps finden wir uns in einem totalitären Szenario der Kontrollgesellschaft wieder: Man sollte das Haus nicht mehr verlassen und ferner jene melden, die diesem Erlass nicht gehorchen. Der brave Bürger wird sich seiner Verantwortung bewusst und ruft ferner die 110, wenn er vermutet, die Nachbarn feiern eine Party. Währenddessen steigt die Internetnutzung auf ein neues Höchstniveau, denn uns wird weis gemacht, dass es ja eine andere Welt gäbe, in die wir flüchten könnten, wenn wir uns in die uns umgebende nicht mehr hinaus trauen dürften: Die digitale Welt. Denn anstatt sich zu bewegen und Kontakte zu pflegen, wird das Leben ins Digitale verlagert. Anstatt hinauszugehen und Freunde zu treffen, kann man ja auch miteinander chatten, Serien schauen, zu Hause arbeiten, alles vor die Wohnungstür liefern lassen, Pornos schauen, im Internet Kritik äußern und sich austauschen oder einfach nur Games spielen. Im digitalen Rausch wird das Leben künstlich und entfremdet und letztendlich entschwindet uns jegliche Möglichkeit etwas an der uns umgebenden Wirklichkeit zu verändern. Gestresst, unausgelastet, überfordert und mit viereckigen Augen innerhalb der eigenen vier Wände herumgammeln – soll das die Zukunft sein? Permanent eingesperrt und von neuen Schreckensnachrichten verschreckt steigen in solchen Szenarien allgemeinhin die Zahlen derjenigen, die sich entschließen solch einem Leben selbst ein Ende zu bereiten; als auch die zwischenmenschliche und häusliche Gewalt, die meist von Männern gegenüber Frauen ausgeübt wird.

Auf unbeschränkte Zeit im Freiluftgefängnis

Während ich diesen Text schreibe, fährt ein paar Parallelstraßen weiter ein Polizeiwagen umher, dessen Lautsprecher laut verkünden, dass man zu Hause bleiben solle. Gleichzeitig sitzen einige hohe Politiker zusammen und regeln inwiefern die Ausgangsbeschränkungen bundesweit angeglichen werden. Der Funkmast, welcher auf dem Dach eines Nachbarhauses steht, sammelt die Bewegungs- und Kontaktdaten aller Handys, die sich in seinem Umkreis befinden, und die Betreiberfirmen Telekom und Vodafone wird diese dann weiterreichen, so dass analysiert werden kann, mit wem Infizierte wohl Kontakt hatten und inwiefern die Ausgangsbeschränkung eingehalten wird. In ein paar Tagen wird der Staat wahrscheinlich die Ausgangsbeschränkung zu einer Sperre machen und Rechte wie das Briefgeheimnis und die Unverletzlichkeit der Wohnung aufheben. Somit wird weitgehend durchleuchtet, wer mit wem und wo Kontakt hat, wer wo wohnt und sich wo aufhält und die staatlichen Subjekte somit kategorisiert, eingeteilt und geordnet bzw. getrennt. Zudem wird unter dem Ruf nach totalem Gehorsam eine globale Militarisierung der Gesellschaft herbeigeführt, die so noch nie existiert hat. Geschlossene Grenzen, sich für den Einsatz auf der Straße vorbereitende Soldaten, Verbot jeglicher Ansammlung von Menschen und Helikopter, die mittels Wärmebildkameras nach eben diesen suchen. Dass China als Musterstaat im Kampf gegen die Seuche gilt, zeigt wohin die Reise geht: Über unseren Köpfen schwebende Drohnen, die uns Befehle geben, Barcodes auf unseren Smartphones, die uns nach nicht nachvollziehbaren Algorithmen den Gang in den Supermarkt erlauben oder uns zwangsmäßig quarantänisieren, die Abriegelungen ganzer Städte und Checkpoints an jeder Ecke. Dass ein „Experte“ in Italien bereits vorgeschlagen hat, den Quarantänisierten auch noch elektronische Fußfesseln zu geben, damit man sicher gehen könne, dass diese nicht das Haus verlassen, verdeutlicht, dass die Stadt nunmehr in ein Freiluftgefängnis verwandelt wurde und die Methoden der Disziplinierung, Kontrolle, Verwaltung, Bestrafung und Überwachung auf alle Bürger angewandt werden. Wer sich nunmehr damit begnügt, diese kurze Zeit der Einschränkung abzuwarten und sich online zu amüsieren, dem ist nicht nur nichts an Freiheit gelegen, sondern der versteht auch nicht, dass dieser Zustand mehr als ein paar Tage andauern wird.

Die Normalität ist die wirkliche Krise

Aus der bevölkerungs-politischen Sicht der Herrschenden hat es keinerlei Sinn, diesen Ausnahmezustand nur für zwei Wochen zu halten. Wer die Gesellschaft einfrieren will um einen Virus zu stoppen, der muss aus virologischer Sicht mindestens ein Jahr tun. Und auch wenn die Beschränkungen danach gelockert oder aufgehoben werden, werden die Folgen enorm sein: Wer einsam, digital und gehorsam lebt, der trainiert sich dieses Verhalten auch an. Während wir vor einigen Monaten noch global explodierende Proteste und Aufstände gesehen haben, werden die Mittel der Aufstandsbekämpfung und sozialen Verblödung tiefe Narben hinterlassen: Denn wer einsam und digital lebt, lässt sich auch seiner Möglichkeiten und Mittel zu diskutieren, revoltieren und sich mit seinen Freunden selbstzuorganisierenberauben. Während sich der Staat zum Schützer von Leib und Leben inszeniert, verbietet er uns jegliches soziales Leben. Doch wir wissen, dass der Staat und seine Industrie es sind, die permanent töten, diese Welt mit Kriegen übersähen, Geflüchtete an den Grenzen sterben lassen und seit hunderten von Jahren die Erde zerstören und aussaugen. Der Staat spielt sich zum Hüter des Allgemeinwohls auf, doch tatsächlich will er uns als Arbeitssklaven und gehorsame Soldaten sehen, die für seine verpestende Industrie Profite produzieren und bereit sind in seinen Kriegen zu sterben. Der Staat schützt in erster Linie die Reichen und wenn jemand in dieser wirtschaftlichen Krise auf die Idee kommen wird sich bei eben diesen zu nehmen, woran es ihm oder ihr mangelt, werden die Staatsdiener nicht zögern auf die Plünderer und Diebe zu schießen. Kapitalismus und Staat benötigen Krisen und Ausnahmezustände um ihre Macht über uns zu vergrößern und zu verhärten – der Virus ist nicht der Grund dafür, sondern der Auslöser. Der Staat ruft uns auf Verantwortung zu übernehmen, doch verbietet es uns uns selbst zu organisieren, uns zu treffen und gegenseitig zu helfen. Wir sollen vor dem Bildschirm sitzen und „ja“ und „Amen“ sagen, doch wenn wir die Rolle des Untertanen verlassen, erklärt er uns den Krieg.

Wenn der Staat jegliche unser Bewegungen und Beziehungen kontrollieren und verhindern will, müssen wir Wege suchen uns trotz alledem zu bewegen und zu treffen. Wenn uns das Notwendige zum Leben knapp wird, müssen wir es uns da nehmen, wo es davon im Überfluss gibt. Wenn wir voneinander getrennt und eingesperrt werden, dürfen wir uns nicht als Konkurrenten oder Feinde sehen, sondern als Menschen mit denen wir uns zusammen tun können – als mögliche Helfer und Komplizen. Wenn die Augen des Staates immer omnipräsenter und die Schlinge des Kapitalismus an unserem Hals immer enger werden, müssen wir nach Möglichkeiten suchen diese auszustechen und zu durchtrennen.

Regiert sein heißt unter polizeilicher Überwachung stehen, inspiziert, spioniert, dirigiert, mit Gesetzen überschüttet, reglementiert, eingepfercht, belehrt, bepredigt, kontrolliert, eingeschätzt, abgeschätzt, zensiert, kommandiert zu werden durch Leute, die weder das Recht, noch das Wissen, noch die Tugend dazu haben…

Regiert sein heisst, bei jeder Handlung, bei jedem Geschäft, bei jeder Bewegung versteuert, patentiert, notiert, registriert, erfasst, taxiert, gestempelt, vermessen, bewertet, lizenziert, autorisiert, befürwortet, ermahnt, behindert, reformiert, ausgerichtet, bestraft zu werden.

Es heisst, unter dem Vorwand der öffentlichen Nützlichkeit und im Namen des Allgemeininteresses ausgenutzt, verwaltet, geprellt, ausgebeutet, monopolisiert, hintergangen, ausgepresst, getäuscht, bestohlen zu werden; schliesslich bei dem geringsten Widerstand, beim ersten Wort der Klage unterdrückt, bestraft, heruntergemacht, beleidigt, verfolgt, misshandelt, zu Boden geschlagen, entwaffnet, geknebelt, eingesperrt, füsiliert, beschossen, verurteilt, verdammt, deportiert, geopfert, verkauft, verraten und obendrein verhöhnt, gehänselt, beschimpft und entehrt zu werden.

Das ist die Regierung, das ist ihre Gerechtigkeit, das ist ihre Moral. Die Regierung des Menschen über den Menschen ist die Sklaverei. Wer immer die Hand auf mich legt, um über mich zu herrschen, ist ein Usurpator und ein Tyrann. Ich erkläre ihn zu meinem Feinde.«

Rebellion in Zeiten der Ausgangssperre

Eine Pandemie endet mit ihrer Zivilisation

Innerhalb weniger Monate hat sich das sogenannte Coronavirus auf der ganzen Welt verbreitet. Nachdem zahlreiche Länder darauf bereits mit drastischen Quarantäne-Maßnahmen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit reagiert haben, zeichnet sich nun auch hier eine Eskalation der Situation durch den Staat ab. Veranstaltungsverboten und Schulschließungen – wobei letzteres ja unter libertären Gesichtspunkten eigentlich eine erstrebenswerte Sache ist –, werden Stück für Stück drastischere Maßnahmen folgen, die unser Leben immer weiter beschränken und die Kontrolle des Staates zunehmend intensivieren werden. Das zeigt nicht nur der Blick auf Staaten wie China, Hongkong oder Italien, sondern das entspringt auch der inneren Logik des Staates und der Interessen, die er freilich auch dann vertritt, wenn er vorgibt, einen Virus zu bekämpfen. Aber so bitter die Situation derzeit auch aussehen mag, so offenbaren sich durch sie jedoch auch neue Möglichkeiten mit allem Bestehenden zu brechen.

Ein Blick auf die Ursachen

Wie kommt es überhaupt, dass sich ein Virus innerhalb weniger Monate auf der ganzen Welt ausbreiten kann und zu einer Bedrohung für die Leben so vieler Menschen wird. Ohne dass ich hier die Panikmache von Medien und Regierungen reproduzieren will, so scheint mir doch klar zu sein, dass – auch wenn die Bedrohung durch das Coronavirus nicht unbedingt größer als die durch andere Viren (hier bspw. die Grippe) oder andere zivilisatorische Gefahrenquellen, bspw. durch den Straßenverkehr, ist – wir getrost auf diese Krankheit verzichten könnten. Wie kommt es also, dass sich Viren so schnell und so weit verbreiten?

Nach dem Ausbruch einer Viruserkrankung vermehrt sich diese exponentiell: Wenn eine infizierte Person im Laufe ihrer Erkrankung beispielsweise durchschnittlich zwei Menschen ansteckt, wie das derzeit bei Corona angenommen wird, so bedeutet das, dass ausgehend von einer Anfangspopulation an Erkrankten A in jedem Zyklus n A*2n weitere Menschen infiziert werden. Geht mensch beispielsweise davon aus, dass zu Beginn der Krankheit nur zwei Personen infiziert waren (A = 2), so waren nach dem ersten Zyklus (n = 1) bereits A*2n = 2*2¹ = 4 Menschen zusätzlich infiziert, nach dem zweiten Zyklus (n=2) waren es demnach A*2n = 2*2² = 8, nach dem dritten Zyklus (n=3) A*2n = 2*2³ = 16, nach dem vierten 32, nach dem 10. 2048, nach dem 15. bereits 65.536 und nach dem 20. bereits mehr als zwei Millionen Menschen. Nach dem 32. Zyklus [1] wären dieser Berechnung nach bereits mehr als 8 Milliarden Menschen zusätzlich infiziert, also mehr als die gesamte Bevölkerung der Erde.

Natürlich ist das eine sehr modellhafte Berechnung, die vor allem eine unbeschränkte Ausbreitung der Infektion voraussetzt. Das ist selbstverständlich so nicht der Fall. Tatsächlich stößt die Ausbreitung einer Infektion an verschiedene natürliche Grenzen: So ist es beispielsweise nicht so, dass jeder Mensch potenziell mit jedem anderen Menschen auf dieser Welt in Kontakt steht. Auch bildet das gedachte Netzwerk, in dem Menschen miteinander in Kontakt kommen, keine gleichmäßige Struktur aus, bei der eine Community fließend in eine andere übergeht. Oft sind einzelne Regionen nur lose über einzelne Mitglieder miteinander verbunden. Wird das Virus nicht über diese interregionalen Kontakte weitergegeben, so kommt die Verbreitung schließlich nach der vollständigen Infizierung einer Region (auch Durchseuchung genannt) zum Erliegen. Das Virus wird also ausgerottet.

Ganz so ideal verhält sich das in der heutigen Realität jedoch nicht: Die Verflechtung auch weit voneinander entfernter Regionen durch ein internationales Mobilitäts- und Produktionsnetz trägt dazu bei, dass die Verbindungen zwischen den Menschen einer Region mit den Menschen vieler anderer Regionen häufiger und intensiver werden. So trugen zur Ausbreitung des Coronavirus, ebenso wie zur Ausbreitung ähnlicher Epidemien und Pandemien beispielsweise ganz besonders multinationale Unternehmen bei, deren (Führungs-)Personal häufig von einem Standort zum nächsten reist. Die ersten Corona-Infizierten hier in München waren beispielsweise allesamt Mitarbeiter*innen einer solchen Firma, die Kontakte in die ursprünglich betroffene Region gahabt hatten. Auch Urlauber*innen, die Urlaub in einer betroffenen Region machen und dann in ihre Heimat zurückkehren tragen oft zur Verbreitung einer Pandemie bei. So etwa bei Corona-Infizierten in NRW. Dass diese Form der Übertragung einerseits so strukturell ausgeprägt ist und andererseits so schnell stattfindet, dass ein Virus innerhalb eines Tages zehtausende Kilometer zurücklegen kann, liegt vor allem an modernen Transportmitteln. Besonders der Flugverkehr spielt bei der Verbreitung moderner Pandemien eine bedeutende Rolle, aber grundsätzlich ist auch der weltweite Warenverkehr geeignet, um die Verbreitung einer Pandemie zu befördern. Schon die Pest (der Schwarze Tod), die 1346 und 1353 alleine in Europa schätzungsweise 25 Millionen Menschen tötete, breitete sich heutigen Erkenntnissen zufolge über Handelswege aus und wütete in Deutschland – und anderswo – ganz besonders in Handelsmetropolen wie Hamburg, Köln und Bremen.

In der heutigen globalisierten, kapitalistischen Welt hat sich die Situation deutlich verschärft: Bricht in einer der kapitalistischen Metropolen eine Epidemie aus, so könnten die Vorraussetzungen für eine schnelle weltweite Verbreitung kaum besser sein: Nicht nur die schnellen Transportmittel und die enge globale Vernetzung, sondern auch die Tatsache, dass die Lebensbedingungen der Menschen weltweit einander zunehmend mehr ähneln, tragen dazu bei, dass sich Viren so effizient und schnell verbreiten können. Und dennoch sind es keineswegs alleine kapitalistische Strukturen, die die Verbreitung von Epidemien befördern.

Eine effiziente Transportinfrastruktur, das Zusammenleben der Menschen auf engem Raum in Städten, mangelnde Autarkie einzelner Communities aufgrund von sehr diversifizierter Arbeitsteilung, und viele weitere zivilisatorische Eigenschaften begünstigen allesamt die Ausbreitung von Epidemien. Wie sonst wäre es zu erklären, dass etwa die Antoninische (165 bis 180/190) oder die Cyprianische Pest (250 bis 271) an den Grenzen des Römischen Reiches ihr Ende fanden, nachdem sie sich zuvor innerhalb dieser mehr oder weniger flächendeckend ausgebreitet hatten [2]. Dafür bedurfte es keines Kapitalismus, ja nicht einmal moderner Fortbewegungsmittel: Straßen, Wägen, Schiffahrt und eine zentralistische Verwaltung zusammen mit einer regen Warenzirkulation genügten völlig, um Millionen von Menschen das Leben zu kosten.

Keine Lösung: Der Staat, die Wissenschaft und soziale Kontrolle

Geht mensch davon aus, dass Zivilisationen die Ausbreitung von Epidemien begünstigen, so erscheint es etwas paradox, eine Lösung für eine Pandemie seitens des Staates oder der (medizinischen) Wissenschaft zu suchen. Es sind zwei der wichtigsten Institutionen, die die Zivilisation in der wir leben aufrechterhalten, verteidigen und auszuweiten versuchen. Dennoch sind Staat und (medizinische) Wissenschaft derzeit diejenigen Institutionen, von denen sich viele Menschen zu versprechen scheinen, dass sie ihnen einen Ausweg liefern.

Während das Vertrauen in die (medizinische) Wissenschaft noch einigermaßen nachvollziehbar ist – immerhin ist mensch es ja gewohnt, dass die Wissenschaft negative zivilisatorische Folgen abdämpft –, erscheint das Vertrauen in den Staat dagegen vollkommen absurd: Auch wenn mensch von Seiten des Staates einräumt, dass es unmöglich ist, die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, auch wenn mensch einräumen muss, dass jeder (gewaltsame) Versuch, soziale Beziehungen zu unterbrechen lediglich eine aufschiebende Wirkung hat, gibt mensch vor, das zu kontrollieren, was sich innerhalb der Logik dieses Staates und seiner Zivilisation nicht kontrollieren lässt. Vom Staat können wir nur erwarten, belogen und getäuscht und schließlich auch des letzten Quäntchens Freiheit, das wir noch zu besitzen glauben, beraubt zu werden, denn der einzige Zweck, den er verfolgt ist sich selbst und seine kapitalistische Ordnung aufrechtzuerhalten. Einige Politiker*innen, darunter auch der bayerische Innenminister Söder und sein Kultusminister sind sogar so dumm, dies offen zuzugeben: Anlässlich ihres Beschlusses, die Schulen in Bayern zu schließen, verkündeten sie, dass eine Betreuung von Kindern mit Eltern, die „systemkritische Berufe“ ausüben, dennoch stattfinden werde. Darunter verstehen sie Berufe des Gesundheitswesens, aber auch Bull*innen und andere Büttel des Staates, die die „Sicherheit“ gewährleisten sollen. Ihnen geht es also darum, auch während sich die Corona-Epidemie ausbreiten wird, die Macht des Staates zu erhalten [3]. Dabei werden die Tätigkeiten der Bull*innen vor allem darin bestehen, diejenigen, die gegen die Bevormundung durch den Staat aufbegehren werden, niederzuknüppeln. Personen, die sich nicht unter Quarantäne setzen lassen werden, Personen, die den Verfügungen des Staates nicht nachkommen, einfach jede*n, der*die sich widersetzt. Ein kleiner Trost dabei bleibt, dass sich die Bull*innen bei dieser Tätigkeit, die sie einer Infektion stärker aussetzen wird, als viele andere, hoffentlich reihenweise Coronainfektionen einfangen werden; Mit etwas Glück mit schwerem Verlauf.

Doch der Einsatz repressiver Gewalt durch die Polizei ist nicht das Einzige, was der Staat auf Lager hat. Während der Wirtschaft bereits Gelder versprochen werden, um die durch repressive Maßnahmen des Staates verlorengehenden Gewinne zu kompensieren, ist völlig unklar, inwiefern die aus den gleichen Maßnahmen resultierenden Verdienstausfälle der Menschen vom Staat abgefangen werden. Während die Büttel des Staates eine staatlich verordnete „Kinderbetreuung“ geniesen und so weiter zur Arbeit gehen können, gilt das für alle anderen nicht. Sie müssen diese selbst übernehmen. Dabei bin ich nicht der Meinung, dass Kinder und Jugendliche „betreut“ werden müssten, sofern sie selbst in der Lage sind oder anderweitig in diese Lage versetzt werden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, aber der gesellschaftliche Konsens und sogar die Gesetze des Staates sagen da etwas anderes. Wer also anstatt der Schule und des Kindergartens meint, seine*ihre Kinder „betreuen“ zu müssen, ist darauf angewiesen Urlaub zu nehmen oder seinen*ihren Job zu kündigen. Wenn – wie das aufgrund der Erfahrungen in Italien und anderen Ländern zu erwarten ist – Geschäfte, Restaurants, usw. zwangsweise durch den Staat geschlossen werden, bedeutet das für viele prekär beschäftigte Menschen die Entlassung oder massive Einkommensausfälle. Und wer gerade einen neuen Job sucht, die*der hat sowieso Pech gehabt [4]. Wer dabei glaubt, dass hier der Staat in die Presche springen wird und den Menschen hilft, ihren Lebensunterhalt weiter zu bestreiten, die*der ist naiv. Dem Staat geht es darum, die Reichen und Besitzenden davor zu schützen, ihren Reichtum zu verlieren. Wer nichts besitzt, die*der ist dem Staat egal. Wenn er*sie Glück hat, kann sie*er Sozialhilfe beziehen, aber bei einer länger andauernden Epidemie dürfte selbst das fraglich sein.

Auch wenn es mir grundsätzlich nachvollziehbarer scheint, in die (medizinischen) Wissenschaften zu vertrauen, als auf den Staat, so finde ich das jedoch ebenso absurd: Der Weg, den die hießige Medizin eingschlagen hat, ist zentralistisch und herrschaftsvoll. Medizinisches Wissen ist heute beinahe ausschließlich bei Expert*innen (Ärzt*innen) vorhanden, denen und derer Industrie es folgerichtig nicht vorrangig darum geht, eine Krankheit zu heilen, sondern darum, Profit aus der Heilung einer Krankheit zu ziehen. Medikamente und viele moderne (teure) Behandlungsmethoden sind nur denen zugänglich, die dafür bezahlen können (oder für die eine Krankenversicherung bezahlt) und werden nur dann erforscht, wenn sie entsprechende Gewinne versprechen. Zugleich werden Präperate mit erheblichen Nebenwirkungen bewusst auf den Markt gebracht, um rücksichtlos Gewinne einzustreichen. Bei all dem versucht die Medizin beständig Menschen zu normieren und strebt danach den menschlichen Organismus ebenso wie die Menschen selbst bis ins letzte Detail zu kontrollieren. Virolog*innen entwickeln seit Jahrzehnten Masterpläne, die darin bestehen soziale Kontrolle über die Menschen auszuüben, in der Hoffnung dadurch Epidemien eindämmen und kontrollieren zu können. Das Individuum scheint dabei kaum noch eine Rolle zu spielen. Immer geht es nur darum, eine Ausbreitung eines Virus/einer Krankheit zu verhindern, indem Individuuen von anderen isoliert und ihre Handlungen genaustens kontrolliert werden. Das sind sicher nur einige und auch nur wenig vertiefte Kritikpunkte an der Medizin, die mir in diesem Kontext relevant erscheinen, aber eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Wissenschaft im Allgemeinen und der Medizin im Speziellen würde sicher jeglichen Rahmen sprengen.

Revolte gegen Staat und Zivilisation statt freiwilliger Quarantäne

Derzeit lässt sich beobachten, dass überall Veranstaltungen abgesagt werden und sich alle möglichen Menschen darin gefallen, das Mantra der Regierenden nach sozialer Vereinzelung zu wiederholen. Ja, manch eine*r geht sogar soweit, andere Menschen, die sich diesem Unsinn nicht freiwillig unterwerfen wollen, zu maßregeln und anzufeinden. Dabei halte ich die vorgeschlagene soziale Isolation aller angeblich zugunsten von Angehörigen von „Risikogruppen“ für eine mit anarchistischen Ideen unvereinbare Haltung und zwar unabhängig davon, ob dieser Vorschlag nun von einem Staat kommt oder von irgendjemand anderem!

Schenkt mensch den sogenannten „Expert*innen“ Glauben – und das tue ich explizit nicht, aber ich will einmal kurz annehmen mensch täte es, um zu zeigen, dass selbst dann eine soziale Isolation aller unnötig autoritär ist –, so werden sich mehr oder weniger alle Menschen – oder zumindest ein großer Teil der Menschen – mit dem Coronavirus infizieren, egal ob wir uns nun sozial isolieren oder nicht. Der erklärte und erwünschte Effekt einer solchen sozialen Isolation aller von allen wäre vielmehr, die Ansteckungsrate so gering zu halten, dass alle Infizierten mit einem schweren Verlauf der Krankheit Zugang zu ausreichender medizinischer Versorgung haben. Zugleich sagen die Expert*innen, dass sich eine sogenannte Herdenimmunität einstellt, wenn eine gewisse Durchseuchung in der Gesellschaft erreicht ist, also ein großer Anteil die Krankheit bereits hatte und entweder besiegt hat, oder gestorben ist. Schwere Verläufe der Krankheit sind vor allem bei bestimmten Risikogruppen zu erwarten, und zwar bei älteren Menschen (die sind übrigens Risikogruppe für fast alle Krankheiten) und bei Menschen mit bestimmten chronischen Vorerkrankungen. Hier stellt sich mir die Frage, warum hier irgendwer glaubt, es wäre eine gute Idee, irgendjemandem vorzuschreiben, was sie*er zu tun hat – und zwar nicht, weil ich das allgemein ablehne, was ich natürlich tue, sondern auch, weil ich in einer solchen Lösung nicht mehr, ja sogar weniger „Erfolgschancen“ sehe, als in der intuitiven antiautoritären „Jede*r-kann-für-sich-selbst-entscheiden“-Lösung: Wer Angst hat, sich mit Corona zu infizieren, die*der kann sich ganz individuell dazu entscheiden, sich sozial (bis zu einem bestimmten Grad) zu isolieren oder auch andere Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Wer glaubt, keine Angst vor einer Infektion haben zu müssen oder der Meinung ist, dass sich das Risiko lohnt (was bestimmt auch Angehörige von „Risikogruppen“ zum Teil so sehen), die*der isoliert sich eben nicht. Wer meint, sich zusammen mit einem*einer nahestehenden Personen aus Solidarität isolieren zu wollen, die*der kann das ja tun. Sollte das medizinische System dabei überlastet werden, Pech gehabt. Das ist es ja in tausenden anderen Fällen sowieso. Und ja, dann werden Menschen sterben, so wie ja auch jetzt bereits bei anderen Krankheiten, so wie im Straßenverkehr, so wie bei Haushaltsunfällen, usw. Aber ist das ein Grund, das eigene (vielleicht nur imaginierte) Schutzinteresse autoritär auf dem Rücken anderer auszutragen? Und immerhin ist auf diesem Weg die Zeit bis zu einer „Herdenimmunität“ relativ gering, wenn sich aber nacheinander immer nur so viele Menschen anstecken „sollen“, wie das Gesundheitssystem auch verkraftet, dann wird das Jahre dauern. Monate und Jahre der sozialen Isolation? Na diese psychischen „Folgeerkrankungen“ sind bestimmt nicht besser als Corona.

Aber wenn es aus meiner Perspektive keinen Sinn macht, sich „für andere“ freiwillig in Quarantäne zu begeben, was soll ich dann tun? Soll ich warten bis aus „freiwillig“ „zwangsweise“ wird, soll ich warten bis das sich den autoritären Maßnahmen widersetzen mit schweren Strafen belegt wird? Darauf habe ich keine Lust. Für mich heißt das Problem noch immer Herrschaft und es findet seinen Ausdruck noch immer vor allem durch den Staat, die Zivilisation und kapitalistische Institutionen. Und gerade momentan befindet sich die Herrschaft offensichtlich in einer Offensive: Wenn ich abwarte, dann werde ich morgen in einer Welt erwachen, in der für mich und für all die anderen subversiven Elemente, für Arme, für Marginalisierte, für keine*n mehr Platz sein wird, also noch weniger Platz als bereits heute. Und ob das nun in einem Monat wieder enden wird, oder in zwei oder in einem halben Jahr, das steht in den Sternen. Deshalb ist für mich klar, dass ich mich jetzt widersetzen muss, dass es an mir und allen anderen, die eine solche Perspektive für unvereinbar mit ihren Vorstellungen halten, liegt, gegen Staat, Zivilisation und Herrschaft zu revoltieren.

Dabei sind die Voraussetzungen vielleicht gar nicht so ungünstig: Der Staat hat die Normalität unterbrochen, jetzt liegt es an uns allen, ob wir die neue Normalität des Ausnahmezustands akzeptieren, oder ob wir diese momentane Schwäche des Staates ausnutzen, um ihn erbarmungsloser denn je anzugreifen.

Anmerkungen

[1] Nimmt mensch an, dass ein Zyklus in diesem Modell 7 bis 14 Tage umfasst, also dem Zeitraum entspricht, der von den Virolog*innen derzeit bei Corona angenommen wird, so wäre der 32. Zyklus nach 224 bis 448 Tagen, also nach rund einem Jahr erreicht.

[2] Dabei sollte jeder*jedem klar sein, dass hier nicht die Grenze als eine willkürlich gezogene Linie zwischen zwei Staaten verhinderte, dass diese Epidemien sich ausbreiteten. Tatsächlich gab es natürlich auch Infektionen dieser Epidemien jenseits der römischen Staatsgrenzen. Allerdings konnten sich diese Epidemien in weniger zivilisierten Gebieten nicht so ohne weiteres ausbreiten, da vielfach die strukturellen Voraussetzungen für eine effiziente Verbreitung fehlten. So ist vielmehr davon auszugehen, dass diese Epidemien nach einer Durchseuchung der direkt an das Römische Reich angrenzenden Regionen ausstarben. Wären diese Regionen Teil einer ähnlichen Zivilisation gewesen, hätten sie sich vermutlich fortsetzen können.

[3] Das zeigt auch die Mobilmachung des Militärs, die derzeit – selbstverständlich – noch als „humanitärer“ Einsatz deklariert wird. Reservist*innen werden derzeit einberufen, um im Fall von Versorgungsengpässen und im medizinischen Bereich zu helfen. Neben der Militarisierung dieser Bereiche durch den Einsatz der gedrillten und gehorsamen Soldat*innen erscheint mir jedoch noch ganz anderes zu drohen. Zum derzeitigen Zeitpunkt scheint mir eine Mobilmachung des Militärs vielmehr dazu zu dienen, sich auf einen Einsatz zur Aufstandsbekämpfung an den Grenzen oder im Innland vorzubereiten.

[4] Ich möchte hier nicht missverstanden werden: Ich fordere hier keineswegs Arbeitsplätze für jede*n. Im Gegenteil: Ich lehne die Ausbeutung der Arbeitskraft der Menschen entschieden ab und versuche Arbeit selbst aus dem Weg zu gehen wo ich nur kann. Hier jedoch geht es nicht darum, eine Arbeit für jede*n zu fordern, sondern darum, dass durch einen plötzlichen Wegfall von Arbeitsplätzen als Resultat einer staatlichen Verfügung, zahlreiche Menschen um ihre Existenzgrundlage gebracht werden. Die Folge ist dabei nicht etwa eine Befreiung von Arbeit, sondern höchstens eine weitere Prekarisierung der Lebensverhältnisse derjenigen, die ohnehin gezwungen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen.

Eine Pandemie endet mit ihrer Zivilisation

 

Wertlos

“Der Zweck des Terrors und seiner Taten ist es, die Anpassung der Menschen an sein Prinzip auf vollständige Art zu erpressen, so dass auch sie letztlich nur einen Zweck erkennen: den der Selbsterhaltung. Je mehr Menschen skrupellos ihr eigenes Überleben im Blick haben, desto mehr werden sie zu psychologischen Marionetten eines Systems, das keinen anderen Zweck hat, als sich selbst an der Macht zu halten”.

Leo Löwenthal, 1945

Hier sind wir also. Vor einigen Stunden wurde der landesweite Gesundheitsnotstand ausgerufen. Eine praktisch totale Sperre. Halbverlassene Straßen und Plätze. Verboten – das Haus ohne einen von den Behörden als gültig erachteten Grund zu verlassen (von wem? aber natürlich von den Behörden). Verboten – sich zu treffen und zu umarmen. Verboten – jegliche Initiative zu organisieren, die auch nur ein Minimum an menschlicher Präsenz (von Parteien bis hin zu Kundgebungen) vorsieht. Verboten – einander zu nahe zu sein. Aussetzung jeglicher Geselligkeit. Die Ermahnung, soviel wie möglich im Haus eingeschlossen zu bleiben und sich In Erwartung von Neuigkeiten an ein elektronisches Gerät zu klammern. Die Verpflichtung zur Befolgung von Direktiven. Die Verpflichtung, immer eine “Selbstzertifikat” (Passierschein) mitzuführen, das die eigenen Bewegungen rechtfertigt, auch wenn man zu Fuß geht. Für diejenigen, die sich solchen Maßnahmen nicht unterwerfen sollten, gibt es Sanktionen, die Festnahme und Inhaftierung bedeuten kann.

Und wozu das alles? Für ein Virus, der immer noch dieselben institutionellen Experten in Bezug auf seine tatsächliche Gefährlichkeit trennt, wie die gleichen Kontroversen zwischen Virologen entgegengesetzter Meinungen zeigen (ganz zu schweigen von der erheblichen Gleichgültigkeit, die viele europäische Länder zeigen)? Und wenn anstelle des Coronavirus mit seiner Sterblichkeitsrate von 2-3% überall auf der Welt, ausser in Norditalien (wer weiss, ob es die Nukleinsäure ist, die bei Kontakt mit Polenta verdirbt, oder ob es das Geschlecht der Poebene ist, die schwächelt), ein Ebola wäre, der die Bevölkerung um 80-90% dezimieren kann, was wäre dann geschehen? Würde man direkt dazu übergehen die Gefahrenherde durch Bombardierungen zu sterilisieren?

Angesichts der Verbindungen zwischen der Dynamik der Industriegesellschaften und dem modernen westlichen Freiheitsverständnis ist es nicht überraschend, dass eine Politik, die allen Menschen Hausarrest und Ausgangssperren auferlegt, angewandt wird, um eine virale Ansteckung einzudämmen. Überraschend ist, wenn überhaupt, dass solche Maßnahmen so passiv aufgenommen werden, nicht nur toleriert, sondern von fast allen Menschen introjiziert und gerechtfertigt werden. Und nicht nur von Hofsängern, die alle einladen, zu Hause zu bleiben, nicht nur von respektablen Bürgern, die sich gegenseitig ermutigen (und kontrollieren) und sicher sind, dass “alles gut wird” [“andrà tutto bene” -”Bewegung”], sondern auch von denen, die heute – im Anbetracht des ansteckenden Schreckgespenst – nicht mehr bereit sind, das (bis gestern bejubelte) linke Geschwätz gegen den “Ausnahmezustand” zu hören, sondern sich lieber für eine Geisterhafte-Materialität der Tatsachen einsetzen. Wenn ihr mich fragt, weil besonders in Momenten der Panik (mit der damit einhergehenden Verdunkelung des Verstandes) jedes Wort nutzlos ist, sollten wir auf das populäre Psychodrama im Belpaese zurückkommen, und zwar eher auf seine sozialen Auswirkungen als auf seine biologischen Ursachen.

Ob dieses Virus von Fledermäusen oder einem geheimen Militärlabor stammt, was ist der unmittelbare Unterschied? Nichts. Eine Hypothese ist so gut wie die andere. Unabhängig des Mangels an Informationen und genaueren Kenntnissen auf diesem Gebiet ist eine triviale Beobachtung nach wie vor gültig: Ähnliche Viren können tatsächlich von bestimmten Tierarten übertragen werden, so wie es unter den vielen Zauberlehrlingen der “unkonventionellen Waffen” durchaus auch jemanden geben kann, der zynischer oder unvorsichtiger ist. Na und?

Dennoch sollte es nur allzu offensichtlich sein, dass in der heutigen Welt mittels Information Verordnungen über das Bestehende erlassen [decretare] werden. Es gibt buchstäblich nur das, worüber die Medien sprechen. Und das worüber sie schweigen, gibt es nicht. Von diesem Standpunkt aus gesehen, hätten diejenigen recht, die argumentieren, dass es zur Eindämmung der Epidemie ausreichen würde, den Fernseher auszuschalten. Ohne die mediale Panikmache, die um diese herum, zunächst nur hier in Italien entstanden ist, hätte niemand einer unerwarteten Form der Grippe viel Aufmerksamkeit geschenkt, deren Opfer nur von ihren Lieben und einigen Statistiken in Erinnerung geblieben wären. Es wäre nicht das erste Mal. So geschehen bei den 20.000 Opfern, die seit Herbst 1969 hier in Italien durch die iinfluenza spaziale, der so genannten “HongKong Grippe”, verursacht wurden. Damals haben die Massenmedien viel darüber gesprochen, seit dem Vorjahr war es die Saat des Todes auf dem ganzen Planeten, doch wurde es einfach als eine virulentere Form der Grippe als üblich betrachtet. Ende der Geschichte. Können Sie sich schließlich vorstellen, was die Ausrufung des Ausnahmezustands in Italien im Dezember 1969 verursacht hätte? Die Behörden hätten es tun können, aber sie wussten, dass sie es sich nicht leisten konnten. Es wäre zum Aufstand gekommen. Sie mussten sich mit der Angst begnügen, welche durch die Massaker des Staates gesät wurde.

Macht es nun Sinn zu glauben, dass ein Virus des fernen Ostens auf der Welt explodiert, aber mit einer solchen Virulenz nur hier in Italien? Es ist viel wahrscheinlicher, dass nur hier in Italien die Medien beschlossen haben, die Nachrichten über den Ausbruch hervorzuheben. Ob es sich um eine präzise Wahl oder um einen Kommunikationsfehler handelt, darüber könnte noch lange diskutiert werden. Was hingegen nur allzu offensichtlich ist, ist die Panik, die sie entfesselt haben. Und wem und was das zugute kommt.

Denn, das muss msn zugeben, nichts kann mehr Terror säen als ein Virus. Er ist der perfekte Feind, unsichtbar und potentiell allgegenwärtig. Im Gegensatz zu dem, was mit den Dschihadisten des Nahen Ostens geschieht, weitet seine Bedrohung die Notwendigkeit der Kontrolle beinahe unbegrenzt aus und legitimiert sie. Die möglichen Henker (einige) sollten nicht von Zeit zu Zeit überwacht werden, sondern immer die möglichen Opfer (allesamt). Nicht “der Araber” ist verdächtig, der an Orten verdächtig umherwandert, die als sensibel gelten, sondern diejenigen, die atmen, weil sie atmen. Wenn man ein Gesundheitsproblem in ein Problem der öffentlichen Ordnung verwandelt, wenn man glaubt, dass der beste Weg zur Genesung die Repression sei, dann wird klar, warum einer der Kandidaten für die Rolle des Superkommissars für den Kampf gegen das Coronavirus der ehemalige Polizeichef zur Zeit des G8-Gipfels in Genua 2001 und der derzeitige Präsident der wichtigsten italienischen Kriegsindustrie wäre (aber da Geschäft Geschäft ist, wird letztlich ein Manager mit militärischer Ausbildung bevorzugt, der Geschäftsführer der staatlichen Agentur für Investitionen und Unternehmensentwicklung). Geht es vielleicht darum, auf die im Senat geäußerten Forderungen eines nahmhaften Politikers zu antworten, welcher erklärte, dass “dies der dritte Weltkrieg ist, welche unsere Generation verpflichtet ist zu durchleben und der dazu bestimmt ist, unsere Gewohnheiten stärker als der 11. September zu ändern”? Nach Al-Qaida haben wir also Covid-19. Und hier sind auch die Bulletins dieses Krieges gleichzeitig virtuell und viral, die Zahlen der Toten und Verwundeten, die Chroniken von den Schlachtfronten, die Erzählung der Opfer- und Heldentaten. Nun, wozu hat die Rhetorik der Kriegspropaganda im Laufe der Geschichte jemals gedient, wenn nicht, um jegliche Divergenz beiseite zu legen und sich um die Institutionen zu scharen? Im Augenblick der Gefahr darf es weder Spaltungen und weniger noch Kritik geben, sondern nur einhellige Unterstützung hinter der Fahne des Heimatlandes. So wird in diesen Stunden im Inneren der Gebäude die Idee einer Regierung für das öffentliche Gesundheitswesen belüftet. Ohne eine erste Folgewirkung zu vergessen, die keineswegs unwillkommen ist: Wer auch immer aus der Reihe tanzt, kann nur ein Defätist sein, der sich das Lynchen wegen Hochverrats verdient.

Wie bereits gesagt wurde, wissen wir nicht, ob dieser Notfall das Ergebnis eines vorsätzlich geplanten strategischen Projekts oder ein in die Deckung gehen nach einem begangenen Fehler ist. Wir wissen jedoch, dass sie – zusätzlich zur Nivellierung jeglichen Widerstands gegen die Dominanz der Pharmakonzerne in unseren Leben – dazu dienen wird, die freiwillige Knechtschaft zu verbreiten und zu verfestigen, den Gehorsam einzuimpfen, sich daran zu gewöhnen, das Nicht-zu-akzeptierende zu akzeptieren. Was könnte es besseres geben für eine Regierung, die schon längst jeglichen Anschein von Glaubwürdigkeit verloren hat, und damit auch in Erweiterung für eine Zivilisation, die schlicht und ergreifend verrottet? Das Glücksspiel in welches sich die italienische Regierung geworfen hat ist enorm: die Errichtung einer roten Zone von 300.000 Quadratkilometern als Antwort auf – Nichts. Kann eine Bevölkerung von 60 Millionen Menschen strammstehen und sich denen zu Füßen werfen, die versprechen, sie vor einer nicht vorhandenen Bedrohung zu retten, wie ein Pawlowscher Hund, der beim einfachen Klang einer Glocke sabbert? Dies ist ein soziales Experiment, dessen Interesse an den Ergebnissen über die italienischen Grenzen hinausgeht. Das Ende der natürlichen Ressourcen, die Auswirkungen der Umweltzerstörung und die ständige Überbevölkerung kündigen überall die Entfesselung von Konflikten an, deren Verhinderung und Bewältigung durch die Macht drakonische Maßnahmen erfordern wird. Dies was einige bereits als “Ökofaschismus” bezeichnet haben, dessen erste Maßnahmen sich nicht sehr von denen unterscheiden werden, die die italienische Regierung heute ergreift (was in der Tat die Freude eines jeden Polizeistaates wäre). Um solche Maßnahmen in großem Maßstab zu testen, ist Italien das richtige katalytische Land, und ein Virus ist der perfekte transversale Vorwand.

Bisher scheinen die Ergebnisse für Seelen-Ingenieure hinreissend zu sein. Mit sehr wenigen Ausnahmen sind alle bereit dazu, im Tausch gegen die Illusion der Erlösung auf alle Freiheit und Würde zu verzichten. Sollte der günstige Wind die Richtung ändern, können sie immer verkünden, dass das gefährliche Virus ausgerottet wurde, um den Bumerang-Effekt zu verhindern. Vorläufig sind die Leidtragenden die Häftlinge, die während der Unruhen getötet oder massakriert wurden, die in etwa dreißig Gefängnissen nach der Aussetzung der Gespräche ausbrachen. Aber offensichtlich war es keine peinliche “mexikanische Metzgerei”, sondern eine lobenswerte italienische Schädlingsbekämpfung. Dass der Notfall den Verantwortlichen die Möglichkeit bietet, öffentlich ein Verhalten zu zeigen, das bis gestern noch geheim gehalten wurde, zeigt sich auch an den kleinen Fakten der Nachrichten: In Monza besuchte eine 78-jährige Frau die Poliklinik, weil sie an Fieber, Husten und Atembeschwerden litt, nachdem sie sich wegen des Verdachts auf Coronavirus weigerte, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, wurde sie dem TSO – Regime unterstellt [Trattamento Sanitario Obbligatorio – Obligatorische Gesundheitsbehandlung für schwere psychppathologische Fälle]. Da das 1978 durch das berühmte “180er Gesetz” eingeführte TSO nur auf so genannte psychisch Kranke angewendet werden kann, war die Zwangseinweisung in ein Krankenhaus ein “Machtmissbrauch” (wie schöne demokratische Seelen gerne sagen). Einer von vielen, die täglich begangen werden, nur dass es in diesem Fall nicht notwendig war, sie zu minimieren oder zu verbergen, und sie wurde öffentlich gemacht, ohne dass die geringste Kritik aufgekommen wäre. Auf die gleiche Art und Weise wurden sieben Ausländer festgenommen, die sich des Kartenspielens in einem Park … schuldig machten. Es ist das Mindeste, was möglichen (Krankheits)Erregern ohne “Verantwortungsbewusstsein” passieren kann.

Genau, ja – Verantwortung. Dieses Wort ist heute in aller Munde. Man muss verantwortlich sein, eine Forderung, die ständig eingehämmert wird und der in der Neo-Sprache der Macht übersetzt nur eines bedeutet: Man muss Weisungen befolgen. Dabei ist es nicht schwer zu verstehen, dass man sich gerade durch den Gehorsam jeglicher Verantwortung entzieht. Verantwortung hat mit dem Gewissen zu tun, mit der glücklichen Begegnung zwischen Sensibilität und Intelligenz. Eine Maske zu tragen oder zu Hause eingepfercht zu sitzen, nur weil ein Regierungsbeamter dies diktiert hat, bedeutet nicht aktive Verantwortung, wohl aber passiven Gehorsam. Sie ist nicht das Ergebnis von Intelligenz und Sensibilität, sondern von Leichtgläubigkeit und Einfältigkeit, gewürzt mit einer guten Portion Feigheit. Ein Akt der Verantwortung sollte im Herzen und Kopf eines jedes Einzelnen entstehen, nicht von oben befohlen und unter Androhung von Strafe auferlegt werden. Aber, wie leicht zu erraten ist, wenn es eine Sache gibt, die die Macht mehr als alle anderen fürchtet, dann ist es genau das Bewusstsein. Denn aus dem Bewusstsein heraus entsteht der Kampfgeist und die Revolte. Und gerade um jedes Gewissen zu sterilisieren, werden wir 24 Stunden am Tag mit den sinnlosesten Fernsehprogrammen, telematischer Unterhaltung, Radiogeplapper, Telefongezwitscher bombardiert… ein Mammutunternehmen der sozialen Formatierung, dessen Zweck die Produktion von Massenidiotie ist.

Wenn man nun die Gründe für die Ausrufung des Notstands mit einem Minimum an Sensibilität und Intelligenz überdenken würde, was käme dabei heraus? Dass ein inakzeptabler Ausnahmezustand aus unwahrscheinlichen Gründen von einer unglaubwürdigen Regierung ausgerufen wurde. Kann ein Staat, der die 83.000 Opfer ignoriert, die jedes Jahr durch einen Markt verursacht werden, von dem er die Monopolstellung innehat, und der ihm einen Nettogewinn von 7,5 Milliarden Euro beschert, glaubwürdig sein, wenn er behauptet, eine rote Zone im ganzen Land einzurichten, um die Ausbreitung eines Virus einzudämmen, das – nach Ansicht vieler derselben Virologen – dazu beitragen wird, den Tod einiger hundert bereits erkrankter Menschen zu verursachen, wobei einige von ihnen vielleicht sogar direkt von deren Krankheit getötet werden? Haben die Herren jemals schon einmal daran gedacht, Fabriken, Kraftwerke und Autos im ganzen Land zu blockieren, um zu verhindern, dass jedes Jahr 80.000 Menschen an der Luftverschmutzung sterben? Und ist es derselbe Staat, der in den letzten zehn Jahren mehr als 150 Krankenhäuser geschlossen hat, der jetzt mehr Verantwortung fordert?

Was das Wesentliche der Tatsachen betrifft, so dürfen wir daran zweifeln, ob man sich ihr wirklich stellen möchte. Sicherlich nicht die linken Schwachköpfe, die angesichts des Massakers, das diese Gesellschaft in allen Bereichen verübt hat, nur die Rache des guten Sozialstaates (mit seinem Gesundheitswesen und dessen großen nützlichen Werks) an dem schlechten liberalen Staat (geizig mit den Armen und großzügig mit den Reichen, völlig unvorbereitet und nachlässig um sich der “Krise” anzunehmen) zu bejubeln vermögen. Und noch weniger wollen das die guten Bürger, die bereit sind, im Anbetracht der Freiheit auf Fastenmodus zu gehen, um Krümel Sicherheit zu bekommen.

Denn sich dem Wesentlichen der Tatsachen zu stellen, bedeutet auch und vor allem zu überlegen, was man mit seinem Körper und seinem Leben machen will. Es bedeutet auch, zu akzeptieren, dass der Tod ein Ende des Lebens bedeutet, und sei es aufgrund einer Pandemie. Es bedeutet auch, den Tod zu respektieren und nicht zu denken, dass man ihn vermeiden kann, indem man sich auf die Medizin verlässt. Wir werden alle sterben, niemand ist davon ausgenommen. Das ist die Natur des Menschen: Wir leiden, wir werden krank, wir sterben. Manchmal mit weniger, manchmal mit nehr Schmerzen. Die rasende Medikalisierung mit ihrem wahnhaften Zweck, den Tod zu besiegen, bewirkt nichts anderes, als die Idee zu verwurzeln, dass Leben erhalten und nicht gelebt werden muss. Das ist nicht dasselbe.

Wenn Gesundheit – wie sich die WHO seit 1948 rühmt zu behaupten – nicht einfach die Abwesenheit von Krankheit ist, sondern volles körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden, dann ist klar, dass die gesamte Menschheit chronisch krank ist, und sicherlich nicht aufgrund eines Virus. Und wie soll dieses totale Wohlbefinden erreicht werden, mit einem Impfstoff und einem Antibiotikum, die in einer aseptischen Umgebung eingenommen werden, oder mit einem Leben im Zeichen der Freiheit und Autonomie? Wenn Krankenhäuser das “Vorhandensein von Vitalparametern” so leicht als “Lebenszeichen” ausgeben, liegt das nicht daran, dass sie den Unterschied zwischen Leben und Überleben vergessen haben?

Der Löwe, der so genannte König der Tiere, Symbol für Stärke und Schönheit, lebt im Durchschnitt 10-12 Jahre, solange er seine Zeit in der Savanne in Freiheit verbringt. Wenn er geborgen in einem Zoo ist, kann sich seine Lebensdauer verdoppeln. Eingesperrt in einem Käfig ist er weniger schön, weniger stark – er ist traurig und fettleibig. Sie haben ihm das Risiko der Freiheit genommen, um ihm die Gewissheit der Sicherheit zu geben. Aber auf diese Weise lebt er nicht mehr, er kann höchstens überleben. Der Mensch ist das einzige Tier, das seine Tage lieber in Gefangenschaft als in der Wildnis verbringt. Er braucht keinen Jäger, der ein Gewehr auf ihn richtet, er ist freiwillig hinter Gittern. Umgeben und betäubt von technologischen Prothesen weiß die Natur nicht einmal mehr, was sie ist. Und der Mensch ist glücklich, ja sogar stolz auf die Überlegenheit seiner Intelligenz. Da er das Rechnen gelernt hat, weiß er, dass acht Tage des Menschen mehr sind als ein Tag als Löwe. Seine entscheidenden Parameter sind vorhanden, insbesondere derjenige, der von unserer Gesellschaft als grundlegend angesehen wird: der Konsum von Gütern.

Es ist etwas Paradoxes in der Tatsache, dass die Bewohner unserer titanischen Zivilisation, die sich so sehr für Superlative begeistern, vor einem der kleinsten lebenden Mikroorganismen nervös machen und beherrschen lassen. Wie können ein paar Zehnmillionstel Millionstel Zoll genetischen Materials es wagen unsere friedliche Existenz zu unterminieren? Das liegt in der Natur. Unter uns brutal gesagt, wenn man bedenkt, was wir ihr angetan haben, wäre es auch richtig, uns auszuradieren. Und all die Impfstoffe, die Intensivmedizin, die Krankenhäuser in der Welt, sie können nie etwas dagegen tun. Anstatt so zu tun, als ob wir sie zähmen, sollten wir (wieder) lernen, mit der Natur zu leben. In wilden Gesellschaften, d.h. ohne Machtverhältnisse, nicht in zivilisierten Staaten.

Aber dies würde eine “Verhaltensänderung” bedeuten, die für diejenigen, die uns regieren, für diejenigen, die uns regieren wollen, für diejenigen, die regiert werden wollen, sehr unwillkommen wäre.

aus Finimondo https://finimondo.org/node/2442

Wertlos