You’ll never riot alone

Heute gibt es auf der ganzen Welt eine weitere Pandemie. Die WHO befasst sich überhaupt nicht mit dieser, da sie nicht in ihrer Zuständigkeit liegt und die Medien versuchen, sie zum Schweigen zu bringen oder zu minimieren. Aber die Regierungen der ganzen Welt sind besorgt über das damit verbundene Risiko. Diese Pandemie breitet sich im Fahrwasser des biologischen Virus aus, das momentan die Krankenhäuser füllt. Sie ist kurz gesagt parallel dort zu finden, wo Covid-19 vorbeikommt. Auch sie raubt einem den Atem. Die Angst vor einer Ansteckung verursacht auch tatsächlich Wut. Die ersten Symptome des Unwohlseins neigen dazu, sich zu verschlimmern und sich zunächst in Frustration, dann in Verzweiflung und schließlich in Wut zu verwandeln. Wut über das Verschwinden der letzten Krümel von Lebemöglichkeiten und das auf ärztliche Anordnung.
Es ist bezeichnend, dass bei der Ankündigung der restriktiven Maßnahmen der Behörden zur Verhinderung der Ausbreitung der Epidemie – eine Art freiwilliger Hausarrest – gerade diejenigen, die ihr Leben von vier Wänden umgeben fristen, die bereits täglich unter Zwang unter der Gefangenschaft litten – die Gefangenen – das Pulverfass in Brand setzten. Die Tatsache, dass sie ihrer wenigen verbliebenen menschlichen Kontakte beraubt wurden, mit der Gefahr, als Ratten in der Falle zu enden, hat dazu geführt, was seit Jahren nicht mehr geschehen ist. Die sofortige Umwandlung von Resignation in Raserei.
Alles begann in dem am stärksten vom Virus betroffenen westlichen Land, Italien, wo am 9. März unmittelbar nach der Aussetzung der Besuche mit Angehörigen in etwa dreißig Gefängnissen Unruhen ausbrachen. Im Verlauf der Unruhen starben zwölf Gefangene; fast alle “an einer Überdosis”, so die berüchtigten Ministerialvertuschungen – unzählige andere wurden massakriert. In einer Stadt, in Foggia, gelang es 77 Gefangenen, die Gelegenheit zur Flucht zu nutzen (obwohl für viele von ihnen die Freiheit leider nur von kurzer war). Solcherlei Nachrichten konnten nichts anderes machen, als um die Welt gehen, und wer weiß, ob sie nicht die Proteste anregten, die sich von diesem Moment an unter den weggeschlossenen Menschen die auf den vier Kontinente leben, verbreiteten: Prügeleien, Hungerstreiks, die Weigerung, nach dem Hofgang in ihre Zellen zurückzukehren; aber das ist noch nicht alles.
In Asien müssen Aufstandseinheiten am Morgen des 16. März in zwei der größten libanesischen Gefängnisse, in Roumieh und Zahle, einfallen, um die Ruhe wiederherzustellen; einige Zeugen sprechen von herausgerissenen Gitterstäben, Rauchsäulen und verwundeten Gefangenen. In Lateinamerika kam es am 18. März zu einer Massenflucht aus dem Gefängnis von San Carlos (Zulia) in Venezuela während eines Aufstandes, der dort unmittelbar nach der Ankündigung der restriktiven Maßnahmen ausbrach: 84 Gefangene konnten entkommen, 10 wurden bei dem Versuch von Kugeln niedergestreckt. Am nächsten Tag, dem 19. März, versuchten auch einige Gefangene im Gefängnis von Santiago in Chile zu fliehen. Nachdem sie die Kontrolle über ihren Sektor übernommen, den Wachposten in Brand gesetzt und die Tore des Korridors geöffnet hatten, stießen sie mit den Wachen zusammen. Der Fluchtversuch scheitert und wurde massiv unterdrückt. In Afrika gab es am 20. März einen weiteren Massenausbruchsversuch aus dem Amsinéné-Gefängnis in N’Djamena, der Hauptstadt des Tschad. Weiters in Lateinamerika, am 22. März, sind es die Gefangenen des Gefängnisses La Modelo in Bogota, Kolumbien, die rebellieren. Es ist ein Massaker: 23 Tote und 83 Verwundete unter den Gefangenen. Abermals in Europa, am 23. März, findet ein Flügel des schottischen Gefängnisses von Addiewell den Weg in die Kontrolle der Hände der Aufständischen und wird verwüstet. In den Vereinigten Staaten entkamen 9 Häftlinge aus dem Frauengefängnis von Pierre (South Dakota) am selben Tag, als einer ihrer Mitgefangenen positiv auf einen Abstrick getestet wird (vier von ihnen werden in den folgenden Tagen gefangen genommen). Ebenfalls am 23. März entkamen 14 Häftlinge aus einem Gefängnis in Yakima County (Washington DC), kurz nachdem der Gouverneur den Zwang für die Bevölkerung zum Verbleib in den Häusern bekannt gegeben hatte. Wieder in Asien reicht die “vorläufige” Freilassung von 85.000 Gefangenen wegen gewöhnlicher Verbrechen im Iran nicht dazu aus, die in vielen Gefängnissen herrschende Wut zu besänftigen; am 27. März entkamen etwa 80 Gefangene aus dem Saqqez-Gefängnis im iranischen Kurdistan. Zwei Tage später, am 29. März, brach in Thailand im Buriram-Gefängnis im Nordosten des Landes ein weiterer Aufstand aus, bei dem einige Häftlinge entkommen konnten. Und nicht nur die Gefängnisse, sondern auch die Flüchtlingszentren, in denen illegale Einwanderer festgehalten werden, sind in Aufruhr, wie die Unruhen, die am 29. März bei der CPR in Gradisca d’Isonzo, Italien, ausbrachen, zeigen.
Aber wenn die abgeschlossenen Gefängnisse, die mit den Verdammten der Erde überfüllt sind, mehr denn je wie Zeitbomben wirken, was ist dann mit den Gefängnissen unter freiem Himmel? Wie lange noch wird die Angst vor Krankheiten über die Angst vor Hunger, lähmenden Muskeln und gettrübtem Verstand die Oberhand behalten? In Lateinamerika griffen am 23. März 70 Personen ein großes Lebensmittelgeschäft in Tecámac, Mexiko, an; zwei Tage später plünderten 30 Personen einen Supermarkt in Oaxaca. Am selben Tag, dem 25. März, musste die Polizei auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans, in Afrika, die Menschenmengen auf dem offenen Markt in Kisumu, Kenia auseinandertreiben.
Auf die Polizisten, die sie dazu auffordern, sich in ihren Häusern einzuschließen, antworten Verkäufer und Kunden: “Wir wissen um das Risiko des Coronavirus, aber wir sind arm; wir müssen arbeiten und essen”. Am Tag darauf, dem 26. März, begann die italienische Polizei mit der Bewachung einiger Supermärkte in Palermo, nachdem eine Gruppe von Menschen versucht hatte, mit vollen Einkaufswagen aus dem Geschäft zu gehen, ohne an der Kasse zum Bezahlen anzuhalten.
Man kann auch nicht sagen, dass der Hausarrest, der gegen Hunderte von Millionen von Menschen verhängt wurden, die Entschlossenheit derjenigen, die diese tödliche Welt sabotieren wollen, völlig zum Erliegen gebracht hat. In der Nacht vom 18. auf den 19. März wurde in Vauclin, Martinique, ein technischer Bereich der Telefongesellschaft Orange in Brand gesteckt, wodurch die Telefonleitungen für einige tausend Benutzer unterbrochen wurden. In Deutschland, wo die Eindämmungsmaßnahmen am 16. März ergriffen wurden, gingen die nächtlichen Angriffe unaufhaltsam weiter. Während in Berlin am 18. März einige Fahrzeuge der Toyota- und Mercedes-Händler in Rauch aufgehen, werden in Köln die Scheiben der Immobiliengesellschaft Vonovia eingeschlagen. Im Morgengrauen des 19. März wurde eine Bankagentur in Hamburg angegriffen, während in Berlin das Auto einer Sicherheitsfirma in Brand gesteckt wurde. In der Nacht vom 19. auf den 20. März wurde aus Protest gegen die zunehmende Militarisierung ein Auto einer militärischen Reserve in Nürnberg in Brand gesteckt, drei Yachten in Werder in Brand gesetzt und ein weiteres Auto einer Sicherheitsfirma in Berlin von ihrem Dienst befreit. In der Nacht vom 20. auf den 21. März wurde in Leipzig das x-te Auto einer Sicherheitsfirma in Brand gesteckt. In derselben Nacht gibt es sowohl in Deutschland als auch in Frankreich diejenigen, die versuchen, der Entfremdung den Stecker zu ziehen. Der Versuch scheiterte in Padernon, wo die deutsche Feuerwehr eine Telefonantenne um Haaresbreite rettete, die kurz davor stand, in Flammen aufzugehen. Das Glück ist auch einigen Verantwortlichen in der Nähe von Bram in Frankreich nicht hold, die versuchen Schaden an einigen Glasfaserkabeln zu verursachen. Ein Teil des Dorfes wird mehrere Tage lang ohne Internet und Telefon bleiben, aber die Verantwortlichen werden dank des Hinweises einiger Zeugen verhaftet. In der folgenden Nacht, in der Nacht zum 22. März, in der Nähe von Hamburg, verbrennt das Auto eines Zollbeamten zu Asche. Diejenigen, die diese Aktion durchgeführt haben, werden einen Text in Umlauf bringen, in man zu lesen bekommt: “Gerade in dieser Zeit der Pandemie geht die Verschärfung und Einschränkung der Bewegungsfreiheit einher, es ist umso wichtiger, die eigene Handlungsfähigkeit zu bewahren und sich selbst, sowie anderen Subversiven zu zeigen, dass der Kampf gegen die Zwänge dieser Epoche weitergeht, auch wenn er wahnsinnig und schwierig erscheint. Wenn wir uns den Erwartungen des Staates, sich zu isolieren, unterwerfen, wenn wir uns damit zufrieden geben, angesichts der drohenden Ausgangssperre mit den Achseln zu zucken, geben wir ihm die Möglichkeit, seine Machenschaften fortzusetzen […]”. Es ist ein Gedanke, der die Köpfe auf der ganzen Welt erwärmt, wenn es stimmt, dass in derselben Nacht vom 22. bis 23. März der internationale Flughafen von Tontouta in Païta, Neukaledonien, ins Visier genommen wurde (eingeschlagene Scheiben und zerstörte Zollfahrzeuge), und zwar von denen, die offensichtlich nicht mit den Worten des Präsidenten des traditionellen Senats übereinstimmen, wonach “Entscheidungen, die in der Notlage von den öffentlichen Behörden ohne sofortige Erklärung getroffen werden, nicht zur Gewalt anstiften dürfen”.
Aber die Tatsache, die mehr als andere eine tiefe Spur hinterlassen könnte, Glut, die unter den Kohlen des Totalitarismus brütet und aus der Funken sprühen könnten, ist der Aufstand (der einzige, von dem es überhaupt Nachrichten gibt), der am 27. März unweit von Wuhan, dem Epizentrum der heutigen Pandemie, an der Grenze zwischen den Provinzen Hubei und Jiangxi ausbrach. Tausende Chinesen, die gerade aus einer zweimonatigen Quarantäne gekommen waren, drückten ihre Wertschätzung und Dankbarkeit für die von der Regierung verhängten restriktiven Maßnahmen aus und griffen die Polizei an, die versuchte, den Durchgang über die Jangtse-Flussbrücke zu blockieren.
Seit einem Monat ist die Welt, wie wir sie kennen, ins Wanken geraten. Nichts ist mehr so wie früher, und wie viele Menschen trotz ihrer unterschiedlichen Meinungen sagen, wird nichts mehr so sein wie früher. Es war nicht der Aufstand, sondern eine Katastrophe, die ihre ruhige Reproduktion in Frage stellte. Ob real oder vermeintlich, macht keinen Unterschied. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Regierungen alles tun werden, um diese Situation auszunutzen und jede noch verbleibende Freiheit auszulöschen, abgesehen von der Wahl der zu konsumierenden Güter. Es besteht auch kein Zweifel daran, dass sie alle technischen Karten in der Hand haben, um das Spiel zu beenden und eine soziale Ordnung ohne weitere grosse unschöne Flecken durchzusetzen. Es ist jedoch bekannt, dass selbst die solidesten und präzisesten Mechanismen wegen einer Nichtigkeit in die Brüche gehen können. Ihre Berechnung der erwarteten und akzeptablen Risiken könnte sich als falsch erweisen. Dramatisch falsch und ausnahmsweise besonders für sie. Es liegt auch an jedem einzelnen von uns, dafür zu sorgen, dass dies geschieht.

finimondo

Delaciones y lecciones

La noticia de ayer es que, según una encuesta, el 72% de los italianos cree que es correcto denunciar a la policía a los que no respetan las prohibiciones antipandemia. Cualquier reunión o celebración en las casas de los vecinos debería ser denunciada. Casi tres italianos de cada cuatro espían el comportamiento de sus vecinos, dispuestos a llamar a la policía si alguien se atreve a reunirse y divertirse con sus amigos… ¿Y qué hay de todos esos potenciales asesinos en masa que se atreven a salir a correr, pasear a sus perros, dejar a sus hijos jugar – tal vez con sus amigos – al aire libre?

La noticia de hoy es lo que le sucedió en Calabria a uno de los ejemplares de este 72%, que había publicado en internet un video que mostraba uno de los muchos controles “para la contención epidemiológica” que se realizan en las calles. En este video había filmado… mmm, cómo decirlo… la persona que no debería haber filmado… la persona equivocada… o mejor dicho, la que tenía el pariente equivocado. Este último, una vez informado de que un familiar había sido sorprendido con las manos en la masa y colgado en internet, pensó que era una buena idea ir a felicitar al autor del vídeo personalmente. De hecho, para difundir tales imágenes, hay que tener un alto sentido del deber cívico y de orgullo nacional. El pariente “equivocado” apareció entonces en la puerta del apartamento de donde se había tomado la grabación, llamó a la puerta, y después de un inútil intercambio de palabras sobre el valor de la discreción-privacidad, sacó un arma, haciendo resonar toda su admiración. Por desgracia, el pariente, ni siquiera tan errado, fue arrestado y por lo tanto, de ahora en adelante tendrá que permanecer encerrado en una celda en lugar de estar encerrado en la sala de estar, ya no podrá dispensar sabias lecciones “metete-en-tus-asustos” [cazzisuologia]. En cuanto a su involuntario pupilo, pasará el resto de sus días cojeando.

¿Quién sabe si le bastará para alejarse de la ventana y sobre todo no entrometerse en la vida privada de los demás?

https://finimondo.org/node/2456

Délations et leçons

C’est une info qui est tombée hier, selon laquelle près de 72% des Italiens pense —d’après un sondage—  qu’il est juste de dénoncer aux forces de l’ordre les personnes qui ne respectent pas les interdictions anti-pandémie. Seraient notamment dénoncés les éventuels rassemblements ou les fêtes à la maison. Presque trois Italiens sur quatre espionneraient donc les comportements de leurs voisins, prêt à appeler la police lorsque quelqu’un a l’audace de se rencontrer et se divertir entre amis ? Et que dire de tous ces potentiels assassins qui osent aller courir, faire sortir le chien, offrir de l’air libre aux enfants pour jouer —peut-être même avec leurs copains— ?

C’est une info qui est tombée aujourd’hui, à propos de ce qui vient d’arriver en Calabre à un spécimen de ces 72%, qui avait mis en ligne une vidéo d’un de ces nombreux contrôles de rue « pour faire respecter le confinement épidémiologique ». Dans cette vidéo, il avait filmé… euh, comment dire… la personne qu’il n’aurait pas dû filmer… la mauvaise personne… ou mieux, la personne de la mauvaise famille.

Une fois mise au courant qu’un de ses proches avait été chopé en flag de violation d’interdiction et mise au joug sur le net, un membre de cette mauvaise famille a trouvé correct d’aller personnellement féliciter l’auteur de la vidéo. Pour diffuser de telles images, il faut en effet vraiment avoir un sens civique élevé, plein de fierté nationale. Le mauvais parent s’est donc présenté à la porte de l’appartement duquel avait été tournée la vidéo, et après quelque inutiles échanges de paroles sur la valeur de la confidentialité, il a sorti un pistolet pour faire résonner toute son admiration. Malheureusement, le parent pas si mauvais que ça a été arrêté, et se trouve à présent enfermé dans une cellule plutôt que dans un salon, ne pouvant plus dispenser de sages leçons en matière du fait de s’occuper de ses propres affaires. Quant à son élève involontaire, il passera le reste de ses jours à boiter.

Qui sait si cela sera suffisant pour qu’il reste loin de sa fenêtre et surtout ne fourre plus son nez dans la vie privée des autres ?

Traduit de l’italien de finimondo, 5 avril 2020
https://demesure.noblogs.org/archives/860

Delazioni e lezioni

È notizia di ieri che — secondo un sondaggio — il 72% degli italiani ritiene sia giusto segnalare alle forze dell’ordine chi non rispetta i divieti anti-pandemia. In particolare andrebbero segnalati eventuali assembramenti o festeggiamenti nelle case dei vicini. Quasi tre italiani su quattro spiano i comportamenti dei loro vicini, pronti a chiamare la polizia se qualcuno ha l’ardire di incontrarsi e divertirsi con gli amici? E che dire di tutti quei potenziali stragisti che osano andare a correre, portare a spasso il cane, far giocare i propri figli — magari con gli amichetti — all’aria aperta?
È notizia di oggi quanto accaduto in Calabria ad un esemplare di questo 72%, il quale aveva postato in rete un video che ritraeva uno dei tanti controlli «per il contenimento epidemiologico» che avvengono per le strade. In questo video aveva ripreso… ehm, come dire… la persona che non avrebbe dovuto riprendere… la persona sbagliata… o meglio, quella con il parente sbagliato. Quest’ultimo, una volta informato che un suo familiare era stato beccato in flagranza di divieto e messo alla gogna in rete, ha pensato bene di andare a congratularsi di persona con l’autore del video. In effetti, per diffondere immagini simili bisogna proprio avere un alto senso civico, pregno di orgoglio nazionale. Il parente sbagliato si è quindi presentato alla porta dell’appartamento da dove era stato fatta la ripresa, ha bussato, e dopo qualche inutile scambio di parole sul valore della riservatezza, ha estratto una pistola facendo risuonare tutta la sua ammirazione. Purtroppo il parente neanche poi tanto sbagliato è stato arrestato e quindi, dovendo da ora in poi stare rinchiuso in una cella anziché stare chiuso in salotto, non potrà più dispensare sagge lezioni di cazzisuologia. Quanto al suo allievo involontario, trascorrerà il resto dei suoi giorni zoppicando.
Chissà se gli basterà per stare lontano dalla finestra e soprattutto per non ficcare il naso nella vita privata degli altri?

You’ll never riot alone

Une autre pandémie est aujourd’hui en cours sur toute la planète. L’OMS ne s’en occupe pas le moins du monde, ce n’est pas de sa compétence, et les médias tentent de la passer sous silence ou de la minimiser. Mais les gouvernements du monde entier sont préoccupés par le risque qu’elle implique. Cette pandémie est en train de se diffuser dans le sillage du virus biologique qui remplit aujourd’hui les hôpitaux. Elle se répand là où passe le Covid-19, en somme. Elle coupe également le souffle. La peur de la contagion est en effet en train de provoquer la contagion de la rage. Les premiers symptômes de malaise ont tendance à s’aggraver, se transformant d’abord en frustration, puis en désespoir, et enfin en rage. Une rage suite à la disparition, sur décret sanitaire, des dernières miettes de survie qui restaient.

Il est significatif que suite à l’annonce des mesures restrictives prises par l’autorité pour empêcher la propagation de l’épidémie, une sorte d’assignation à résidence volontaire, ce soient justement les personnes qui affrontent déjà quotidiennement la réclusion derrière quatre murs, qui aient mis le feu aux poudres. Le fait d’être privés du peu de contacts humains qui leur restait, qui plus est avec le risque de mourir comme des rats en cage, a déclenché ce qui n’arrivait pas depuis des années. La transformation immédiate de la résignation en fureur.

Tout a commencé dans le pays occidental le plus touché par le virus, l’Italie, où des émeutes ont éclaté le 9 mars dernier dans une trentaine de prisons juste après la suspension des parloirs avec les proches. Au cours des désordres, douze prisonniers sont morts – presque tous « par overdose », selon les infâmes infos ministérielles – et de nombreux autres ont été massacrés. A Foggia, 77 prisonniers ont réussi à profiter de l’occasion pour s’évader (même si malheureusement pour beaucoup d’entre eux, la liberté n’a que trop peu duré). Une telle nouvelle ne pouvait que faire le tour du monde et qui sait si elle n’a pas inspiré les protestations qui, à partir de ce moment-là, se sont diffusées parmi les enterrés-vivants des quatre continents : battages contre les barreaux, grèves de la faim, refus de rentrer en cellule après la promenade… mais pas seulement.

Au Moyen-Orient, le matin du 16 mars, les équipes anti-émeute font irruption dans deux des plus grandes prisons du Liban, à Roumieh et Zahle, pour ramener le calme ; plusieurs témoins parlent de barreaux démontés, de colonnes de fumée, de prisonniers blessés. En Amérique Latine, le 18 mars, une évasion de masse a eu lieu dans la prison de San Carlos (Zulia) au Venezuela, au cours d’une émeute déclenchée là aussi suite à l’annonce des mesures restrictives : 84 prisonniers réussissent à s’évader, 10 sont abattus au cours de la tentative. Le jour d’après, 19 mars, plusieurs prisonniers de la taule de Santiago, au Chili, tentent la fuite. Après avoir pris le contrôle de leur aile, mis le feu au poste de garde, et ouvert les grilles du couloir, ils s’affrontent avec les matons. La tentative d’évasion échoue et est durement réprimée. En Afrique le 20 mars, se produit une nouvelle tentative d’évasion de masse dans la prison Amsinéné de N’Djamena, capitale du Tchad. Encore en Amérique Latine, le 22 mars ce sont les détenus de la prison La Modelo de Bogotà, en Colombie, qui se soulèvent. C’est un massacre : 23 morts et 83 blessés parmi les prisonniers. De nouveau en Europe, le 23 mars, c’est une section de la prison écossaise de Addiewell qui finit aux mains des révoltés et est dévastée. Aux États-Unis, ce même jour, 9 prisonnières s’évadent de la prison pour femmes de Pierre (Dakota du Sud) le jour même où une d’entre elles avait été testée positive au Covid-19 (quatre d’entre elles seront capturées les jours suivants). Toujours le 23 mars, 14 détenus s’évadent d’une prison du comté de Yakima (Washington DC) peu après l’annonce du gouverneur sur l’obligation de rester confiner à la maison. Encore en Asie, la libération « provisoire » de 85 000 prisonniers de droit commun en Iran ne réussit pas à étouffer la rage qui couve dans de nombreuses prisons : le 27 mars, 80 détenus s’évadent de la prison de Saqqez, dans le Kurdistan iranien. Deux jours plus tard, le 29 mars, une autre révolte éclate en Thaïlande dans la prison de Burinam, au nord-est du pays, où plusieurs détenus réussissent à s’échapper. Mais il n’y a pas que les prisons, puisque même les centres où sont enfermés les immigrés sans-papiers s’agitent, comme le démontrent les désordres qui ont éclaté au centre de rétention de Gradisca d’Isonzo, en Italie, le 29 mars. Mais si les prisons à ciel fermé surpeuplées de damnés de la Terre semblent aujourd’hui plus que jamais des bombes à retardement qui explosent petit-à-petit, que dire des prisons à ciel ouvert ? Combien de temps encore la peur de la maladie aura-t-elle le dessus sur la peur de la faim, paralysant les muscles et blessant les esprits ? En Amérique Latine, le 23 mars, 70 personnes prennent d’assaut une grande pharmacie à Tecámac au Mexique ; deux jours plus tard, c’est un supermarché de Oaxaca qui est pillé par une trentaine de personnes. Le même jour, 25 mars, de l’autre côté de l’Océan Atlantique, en Afrique, la police doit disperser à coup de lacrymogènes la foule présente sur le marché de Kisumu, au Kenya. Aux policiers qui les exhortaient de s’enfermer chez eux, les vendeurs et les clients ont répondu : « nous connaissons le risque du Coronavirus, mais nous sommes pauvres ; nous avons besoin de travailler et de manger ». Le lendemain, 26 mars, la police italienne a commencé à stationner devant plusieurs supermarchés de Palerme, après qu’un groupe de personnes a tenté de sortir avec des chariots remplis sans s’arrêter aux caisses dans l’un d’entre eux.

On ne peut pas dire que la mise en résidence surveillée imposée à des centaines de millions de personnes ait complètement stoppée la détermination de ceux qui ont l’intention de saboter ce monde mortifère. La nuit du 18 au 19 mars à Vauclin, sur l’île de la Martinique, un local technique de la compagnie de téléphone Orange est incendié, coupant les lignes à quelques milliers d’usagers. En Allemagne également, où les mesures de confinement ont été décrétées le 16 mars, les attaques nocturnes continuent imperturbablement. Le 18 mars, tandis qu’à Berlin ce sont plusieurs véhicules des concessionnaires Toyota et Mercedes qui partent en fumée, à Cologne ce sont les vitres de la société immobilière Vonovia qui sont brisées. A l’aube du 19 mars, c’est une agence bancaire qui est attaquée à Hambourg, tandis qu’à Berlin c’est le véhicule d’une entreprise de sécurité qui est incendié. La nuit du 19 au 20 mars, la voiture d’un militaire réserviste de Nuremberg est livrée aux flammes pour protester contre la militarisation croissante, à Werder ce sont trois yachts qui sont incendiés, et Berlin perd une autre automobile de sécurité. La nuit du 20 au 21 mars à Leipzig est également incendiée la énième voiture d’une entreprise liée aux technologies de sécurité. Cette même nuit, aussi bien en Allemagne qu’en France certains ont tenté d’arracher l’épine de l’aliénation. La tentative échoue à Paderborn, où les pompiers allemands sauvent de justesse une antenne de téléphonie mobile sur le point de partir en flammes. La chance n’a pas non plus souri aux auteurs de la dégradation de plusieurs câble de fibre optique de Bram, en France. Une partie du village restera sans internet et sans téléphone pendant plusieurs jours, mais les responsables seront arrêtés à cause de la dénonciation de plusieurs témoins. La nuit suivante, celle du 22 mars, la voiture d’un douanier est réduite en cendres près de Hambourg. Ceux qui ont accompli cette action diffuseront un texte où l’on peut lire : « C’est justement dans cette période de pandémie qui s’accompagne de resserrement et de restriction du mouvement de liberté, qu’il est d’autant plus important de préserver sa capacité d’action et de se montrer à soi-même, ainsi qu’à d’autres subversifs, que la lutte contre les contraintes de cette époque continue, même si elle semble folle et difficile. Si on capitule face au souhait de l’État de nous isoler, qu’on se contente d’un haussement d’épaule face à la menace de couvre-feu, on lui donne la possibilité de continuer ses machinations…». Il s’agit d’une pensée qui enflamment les esprits à travers toute la planète, aussi vrai que cette même nuit du 22 au 23 mars c’est l’aéroport international de la Tontouta, en Nouvelle -Calédonie, qui a été pris pour cible (vitrines brisées et véhicules de la douane vandalisés) par ceux qu n’ont évidemment pas d’accord avec les paroles du président du Sénat traditionnel, selon lequel « La violence ne remplace pas le dialogue. Les décisions prises dans l’urgence par les autorités publiques sans explications immédiates ne doivent pas inciter a la violence. »

Mais le fait qui plus que n’importe quel autre pourrait laisser une marque profonde, comme des braises couvant sous des couches de totalitarisme et desquelles pourraient naître des étincelles, est l’émeute qui a éclaté le 27 mars à côté de Wuhan, épicentre de la pandémie actuelle, à cheval entre les Provinces du Hubei et de Jiangxi (la seule qui soit parvenue jusqu’à nous). Des milliers de Chinois à peine sortis d’une quarantaine qui a duré deux mois ont exprimé leurs remerciements et toute leur gratitude pour les mesures restrictives imposées par le gouvernement en attaquant la police qui tentait de bloquer le passage sur le pont du fleuve Yangtsé.

De ce côté du continent, le monde tel que nous l’avons toujours connu vacille depuis un mois. Rien n’est plus comme avant et, comme beaucoup le disent tout en étant d’opinions variées, rien ne sera plus comme avant. Ce qui a remis en cause sa reproduction tranquille n’a de fait pas été l’insurrection, mais bien une catastrophe. Qu’elle soit réelle ou seulement ressentie, ne fait aucune différence. Aucun doute que les gouvernements feront tout pour profiter de cette situation et éliminer toute liberté restante, qui aille au-delà du fait de choisir quelle marchandise consommer. Aucun doute non plus qu’ils ont toutes les cartes techniques en mains pour clore la partie, et imposer un ordre social sans bavures. Ceci dit, on sait que même les mécanismes les plus solides et les plus précis peuvent partie à vau-l’eau pour un rien. Leur calcul des risques estimés, et acceptés, pourrait s’avérer erroné. Dramatiquement erroné et, pour une fois, surtout pour eux. C’est à chacun de nous de faire en sorte que cela arrive.

Traduit de l’italien de Finimondo, 30/03/20

Sull’immunità di gregge

Non si può negare che quanto sta accadendo in tutto il mondo non abbia perlomeno avuto il merito di far capire cosa si intenda quando si parla di immunità di gregge. Ci sembra un concetto rivelatore, in grado di far cogliere perfettamente la sua ambivalenza di significato. Non ci stiamo riferendo alla sua accezione medica, ovviamente, ma a quella sociale. In campo sanitario è quasi patetico il suo utilizzo, una vera e propria mistificazione che alimenta la confusione promettendo un’immunità che non può esserci. L’immunità, quella vera, è infatti una condizione accertata e perenne che può essere acquisita soltanto in maniera naturale, passando attraverso la malattia (non qualsiasi malattia, però). Con la vaccinazione si ottiene l’esatto opposto. Nella migliore delle ipotesi si cerca di evitare la malattia costituendo in maniera artificiale una difesa biologica, insuperabile solo fino a prova contraria, e che per di più è spesso e volentieri momentanea. È al tempo stesso un amuleto contro la malattia e un rimedio alla pigrizia, una scorciatoia industriale al lungo sforzo di alzare le proprie difese immunitarie. Avete presente quelli che per «tenersi in salute» inghiottono pillole su pillole, piuttosto che fare la fatica di conoscersi e prendersi cura di sé? Mangiano male e prendono farmaci, dormono male e prendono farmaci, vivono male e prendono farmaci. I muscoli del culturista imbottito di steroidi sono paragonabili ai muscoli del ginnasta che fa esercizi quotidiani? Con la vaccinazione accade la stessa cosa. Ecco perché, proprio come accade con l’assunzione di farmaci e steroidi, la vaccinazione fa più male che bene, avvelenando e indebolendo ulteriormente l’organismo. Ciò detto, a quale medico illuminato da un notevole senso dell’umorismo è venuto in mente di identificare l’umanità con un gregge?
No, lasciamo perdere, è solo lasciando l’ambito medico che il concetto di immunità di gregge appare in tutta la sua ineccepibile precisione. Dicesi immunità di gregge l’immunità acquisita da chi esercita il potere (compiendo innumerevoli soprusi e disastri) dopo aver trasformato in gregge chi il potere lo subisce. Basti osservare la situazione odierna. Chi è reso immune dal gregge popolare belante sicurezza, quello che canta in coro l’inno nazionale ed applaude le forze dell’ordine? Non ci vuole molto per capire che chi denuncia gli irresponsabili che osano respirare aria fresca e sgranchirsi le gambe non fa altro che salvaguardare i responsabili che inquinano, avvelenano, contaminano. Come se l’untore su cui scaricare la rabbia fosse chi cammina per strada, e non chi espone l’esistenza umana a mille pericoli seguendo ragioni di Stato o azioni di mercato.
Ma c’è un altra sfumatura di significato presente in questo concetto, ovvero che solo un gregge di pavide pecore può pretendere l’immunità. Si tratta di una pretesa trasversale, che non conosce differenze di classe. Infatti, se i ricchi la pretendono perché lavorano-producono-pagano, da parte loro i poveri la pretendono perché obbediscono-si rassegnano-consumano. Nel cosiddetto migliore dei mondi possibili, quello presente della Scienza, del Progresso e dello Sviluppo, tutti rivendicano il loro inalienabile diritto all’immunità, rimanendo oggi sconvolti e terrorizzati dall’idea che il loro conto in banca o la loro servitù volontaria non possano impedir loro di finire come un Marco Aurelio, o un Tiziano, o un Apollinaire — stecchiti da una pandemia. Che sciocco timore! Nel caso odierno, i ricchi potranno facilmente procurarsi un respiratore artificiale in grado di ridurre al minimo tale rischio. Quanto ai poveri, non hanno possibilità di passare alla storia in quanto vittime di un contagio. Gli uni come gli altri diventeranno solo numeri di statistiche.
Quando cesseremo di considerarci vivi solo perché siamo nati?
[1/4/20]

You’ll never riot alone

C’è un’altra pandemia oggi in corso in tutto il pianeta. L’OMS non se ne occupa minimamente, non essendo di sua competenza, e i media cercano di farla passare sotto silenzio o di minimizzarla. Ma i governi del mondo intero sono preoccupati del rischio che comporta. Questa pandemia si sta diffondendo sulla scia del virus biologico che oggi sta riempiendo gli ospedali. Passa dove passa il Covid-19, insomma. Anch’essa toglie il fiato. La paura del contagio sta infatti provocando il contagio della rabbia. I primi sintomi di malessere tendono ad aggravarsi, trasformandosi prima in frustrazione, poi in disperazione, infine in rabbia. Rabbia per la scomparsa, su decreto sanitario, delle ultime briciole di sopravvivenza rimaste.
È significativo che all’annuncio delle misure restrittive prese dalle autorità per prevenire il dilagare dell’epidemia, una sorta di arresti domiciliari volontari, siano stati proprio coloro che la reclusione dietro quattro mura la soffrono già quotidianamente per costrizione — i detenuti — a dare fuoco alle polveri. Vedersi privare dei pochi contatti umani loro rimasti, per di più col rischio di fare la fine dei topi in trappola, è sfociato in ciò che non si verificava da anni. L’immediata trasformazione della rassegnazione in furore.
Tutto è iniziato nel paese occidentale più colpito dal virus, l’Italia, dove lo scorso 9 marzo sono scoppiate sommosse in una trentina di prigioni subito dopo la sospensione dei colloqui con i familiari. Nel corso dei disordini dodici detenuti sono morti — quasi tutti «per overdose», secondo le infami veline ministeriali — innumerevoli altri sono stati massacrati. In una città, a Foggia, 77 detenuti sono riusciti ad approfittare dell’occasione per evadere (anche se per molti di loro, purtroppo, la libertà è durata troppo poco). Una notizia simile non poteva che fare il giro del mondo e chissà che non abbia ispirato le proteste che, a partire da quel momento, si sono diffuse fra i segregati vivi dei quattro continenti: battiture, scioperi della fame, rifiuto di rientrare in cella dopo l’aria… Ma non solo.
In Asia, la mattina del 16 marzo gli agenti delle squadre anti-sommossa fanno irruzione in due delle maggiori carceri del Libano, a Roumieh e Zahle, per riportare la calma; alcuni testimoni parlano di inferriate divelte, di colonne di fumo, di detenuti feriti. In America Latina, il 18 marzo, avviene un’evasione di massa dal carcere di San Carlos (Zulia), in Venezuela, nel corso di una sommossa scoppiata anche là subito dopo l’annuncio delle misure restrittive: 84 detenuti riescono ad evadere, 10 vengono abbattuti durante il tentativo. Il giorno dopo, 19 marzo, anche alcuni prigionieri del carcere di Santiago, in Cile, tentano la fuga. Dopo aver preso il controllo del loro settore, dato fuoco al posto di guardia ed aperto i cancelli del corridoio, si scontrano con le guardie. Il tentativo di fuga fallisce e viene duramente represso. In Africa, il 20 marzo, c’è un altro tentativo di evasione di massa dal carcere Amsinéné di N’Djamena, capitale del Ciad. Ancora in America Latina, il 22 marzo sono i detenuti del carcere La Modelo di Bogotà, in Colombia, ad insorgere. È un massacro: 23 morti e 83 feriti fra i detenuti. Di nuovo in Europa, il 23 marzo un’ala del carcere scozzese di Addiewell finisce in mano ai rivoltosi, e viene devastata. Negli Stati Uniti, quello stesso giorno 9 detenute scappano dal carcere femminile di Pierre (South Dakota) lo stesso giorno in cui una loro compagna di sventura è risultata positiva al tampone (quattro di loro verranno catturate nei giorni seguenti). Sempre il 23 marzo, 14 detenuti evadono da un carcere della contea di Yakima (Washington DC) poco dopo l’annuncio del governatore sull’obbligo di rimanere in casa. Ancora in Asia, la liberazione «provvisoria» di 85.000 detenuti per reati comuni in Iran non serve a placare la rabbia che cova in molte galere; il 27 marzo una ottantina di detenuti evadono dal carcere di Saqqez, nel Kurdistan iraniano. Due giorni dopo, 29 marzo, un’altra rivolta esplode in Thailandia nel carcere di Buriram, nel nord-est del paese, dove alcuni detenuti riescono a fuggire. E non solo le carceri, anche i centri in cui vengono reclusi gli immigrati clandestini sono in agitazione, come dimostrano i disordini scoppiati al Cpr di Gradisca d’Isonzo, in Italia, il 29 marzo.
Ma se le galere a cielo chiuso sovraffollate di dannati della terra sembrano oggi più che mai delle bombe ad orologeria che via via deflagrano, che dire delle prigioni a cielo aperto? Per quanto tempo ancora la paura della malattia avrà la meglio sulla paura della fame, paralizzando i muscoli ed offuscando le menti? In America Latina, il 23 marzo 70 persone assaltano una grande drogheria a Tecámac, in Messico; due giorni dopo in 30 saccheggiano un supermercato di Oaxaca. Lo stesso giorno, 25 marzo, dall’altra parte dell’oceano Atlantico, in Africa, la polizia deve disperdere a colpi di lacrimogeni la folla presente al mercato aperto di Kisumu, Kenya. Ai poliziotti che li esortano a chiudersi in casa, venditori e clienti rispondono: «sappiamo del rischio del coronavirus, ma noi siamo poveri; abbiamo bisogno di lavorare e di mangiare». Il giorno dopo, 26 marzo, la polizia italiana comincia a presidiare alcuni supermercati a Palermo, dopo che in uno di questi un gruppo di persone ha cercato di uscire con i carrelli pieni senza fermarsi alle casse.
Né si può dire che gli arresti domiciliari imposti a centinaia di milioni di persone abbiano fermato del tutto la determinazione di chi è intenzionato a sabotare questo mondo mortifero. Nella notte fra il 18 e il 19 marzo a Vauclin, nell’isola di Martinica, viene incendiato un locale tecnico della compagnia telefonica Orange, tagliando le linee telefoniche ad un paio di migliaia di utenti. In Germania poi, dove le misure di contenimento scattano il 16 marzo, gli attacchi notturni continuano inarrestabili. Il 18 marzo, mentre a Berlino vanno in fumo alcuni veicoli dei concessionari Toyota e Mercedes, a Colonia vengono infrante le vetrate della società immobiliare Vonovia. All’alba del 19 marzo viene attaccata un’agenzia bancaria ad Amburgo, mentre a Berlino viene incendiata l’auto di una impresa di sicurezza. Nella notte fra il 19 e il 20 viene data alle fiamme un’auto di militari riservisti a Norimberga in segno di protesta contro la crescente militarizzazione, a Werder vengono incendiati tre yacht, e Berlino perde un’altra automobile di una ditta preposta alla sicurezza. Nella notte fra il 20 ed il 21 marzo, a Lipsia viene incendiata l’ennesima auto di un’impresa legata a tecnologie di sicurezza. Quella stessa notte sia in Germania che in Francia c’è chi tenta di staccare la spina dell’alienazione. Il tentativo fallisce a Padernon, dove i teutonici pompieri salvano per un soffio un’antenna telefonica in procinto di venire avvolta dalle fiamme. La fortuna non arride nemmeno agli autori del danneggiamento di alcuni cavi di fibre ottiche nei pressi di Bram, in Francia. Parte del borgo rimarrà sì senza internet e telefono per diversi giorni, ma i responsabili saranno arrestati grazie a una soffiata di alcuni testimoni. La notte successiva, quella del 22 marzo, nei pressi di Amburgo l’auto di un doganiere va in cenere. Chi ha compiuto questa azione diffonderà un testo dove si può leggere: «È proprio in questo periodo di pandemia che si accompagna alla stretta e alla restrizione della libertà di movimento, che è ancora più importante preservare la propria capacità di azione e mostrare a se stessi, come ad altri sovversivi, che la lotta contro le costrizioni di quest’epoca continua, anche se appare folle e difficile. Se ci arrendiamo all’auspicio dello Stato di isolarci, se ci accontentiamo di scrollare le spalle di fronte alla minaccia del coprifuoco, gli diamo l’opportunità di continuare le sue macchinazioni…». Si tratta di un pensiero che scalda le teste in tutto il pianeta, se è vero che in quella stessa notte fra il 22 e il 23 marzo l’aeroporto internazionale della Tontouta, a Païta, Nuova Caledonia è stato preso di mira (vetrate infrante e veicoli doganali vandalizzati) da chi evidentemente non è d’accordo con le parole del presidente del Senato tradizionale, secondo cui «le decisioni prese nell’emergenza dalle autorità pubbliche senza una spiegazione immediata non devono incitare alla violenza».
Ma il fatto che più di altri potrebbe lasciare un segno profondo, brace che cova sotto le coltri del totalitarismo e da cui potrebbero scaturire scintille, è la sommossa (l’unica di cui sia arrivata una qualche notizia) scoppiata il 27 marzo non lontano da Wuhan, epicentro dell’odierna pandemia, al confine fra le province di Hubei e di Jiangxi. Migliaia di cinesi appena usciti da una quarantena durata due mesi hanno espresso tutto il loro apprezzamento e gratitudine per le misure restrittive imposte dal governo, attaccando la polizia che cercava di bloccare il passaggio sul ponte del fiume Yangtze.
Da un mese a questa parte, il mondo così come lo abbiamo sempre conosciuto vacilla. Nulla è più come prima e, come vanno dicendo in tanti pur di opinioni diverse, nulla sarà più come prima. A mettere in discussione la sua quieta riproduzione non è venuta affatto l’insurrezione, bensì una catastrofe. Reale o percepita che sia, non fa differenza. Non c’è dubbio che i governi faranno di tutto per approfittare di questa situazione e spazzare via ogni libertà rimasta, che non sia quella di scegliere quale merce consumare. Non c’è dubbio nemmeno che abbiano tutte le carte tecniche in mano per chiudere la partita, ed imporre un ordine sociale senza più sbavature. Ciò detto, è risaputo che perfino i meccanismi più solidi e precisi possono andare a catafascio per un nonnulla. Il loro calcolo dei rischi preventivati, ed accettati, potrebbe rivelarsi errato. Drammaticamente errato e, una volta tanto, soprattutto per loro. Sta anche ad ognuno di noi fare in modo che ciò accada.
[30/3/20]

In ostaggio

Mai come in questi giorni la realtà ha preso in ostaggio l’immaginazione. I nostri desideri e sogni più folli sono sovrastati da una catastrofe invisibile che ci minaccia, ci confina, legandoci mani e piedi al capestro della paura. Qualcosa di essenziale si gioca oggi attorno alla catastrofe in corso. Ignorate le poche Cassandre che da decenni lanciavano i loro avvertimenti, ora siamo passati dall’idea astratta al fatto concreto. Come dimostra l’odierna emergenza con tutti i suoi divieti, ad essere in ballo non è la mera probabilità di sopravvivere, ma qualcosa di ben più importante: la possibilità di vivere. Ciò significa che la catastrofe che oggi ci perseguita non è tanto l’imminente estinzione umana — da evitare, ci viene assicurato sia in alto che in basso, solo con una completa obbedienza agli esperti della riproduzione sociale — quanto l’onnipresente artificialità di un’esistenza la cui pervasività ci impedisce di immaginare la fine del presente.
«Catastrofe»: dal greco katastrophé, «capovolgimento, «rovesciamento»; sostantivo del verbo katastrépho, da kata «sotto, giù» e stréphein «rovesciare, girare».
Sin dall’antichità questo termine ha conservato fra i suoi significati quello di un avvenimento violento che porta con sé la forza di cambiare il corso delle cose, un evento che costituisce al tempo stesso una rottura e un cambiamento di senso, e che di conseguenza può essere sia un inizio che una fine. Un evento decisivo, insomma, che spezzando la continuità dell’ordine del mondo permette la nascita di tutt’altro. L’immagine facile ed immediata dell’aratro che spacca e rivolta una zolla di terra seccata ed esausta, rivivificando e preparando il terreno a una nuova semina e ad un nuovo raccolto, rende bene l’aspetto fecondo presente in un termine solitamente associato al solo epilogo drammatico.
Da qui l’ambivalenza di sentimenti umani suscitati in un lontano passato dalla catastrofe, che vanno dal timor panico al fascino estremo. Al di là e contro ogni paura della morte, per lunghi secoli gli esseri umani hanno percepito l’infinito attraverso la distruzione catastrofica, cercando al suo interno la folgorante rivelazione fisica di ciò che non erano. Dal Caos primordiale all’Apocalisse, dal Diluvio universale alla Fine dei tempi, dalla torre di Babele all’anno Mille, numerosi sono stati gli immaginari catastrofici attorno ai quali l’umanità ha cercato di definirsi, nella sua relazione con la vita ed il mondo sensibile, sotto il segno dell’accidente. Il sentimento di catastrofe è stato con ogni probabilità la prima intima percezione della dirompenza dell’immaginario, una fessura permanente nella (presunta) uniformità della realtà. Avvicinarsi ai bordi di questa fessura, seguirne la linea, significava cedere alla tentazione di interrogare il destino, non ostentare la presunzione di rispondervi. Immaginaria o reale, la catastrofe possedeva la forza prodigiosa di emergere in quanto oggettivazione di ciò che eccede la più triste condizione umana.
È solo verso la metà del XVIII secolo, dopo la scoperta dei resti di Pompei nel 1748 ed il grande terremoto di Lisbona del 1755, che la parola catastrofe ha cominciato ad essere usata nel comune linguaggio per definire un disastro improvviso di enormi dimensioni. Slittamento di significato facilitato dal fatto che, dopo il 1789 e la presa della Bastiglia, sarà un’altra la parola impiegata per indicare un ribaltamento, una rottura irreversibile dell’ordine pre-esistente in grado di preparare l’avvento di un mondo nuovo. Nato nel secolo dei Lumi, il concetto di rivoluzione non poteva però che avere un carattere intenzionale, fortemente legato alla ragione, e perciò lo si è legato al compimento di un processo, all’evoluzione di un’idea, al risultato di una scienza. È questa la profonda differenza che ha con la catastrofe che l’ha preceduta, e che in un certo senso l’accompagna. Laddove la rivoluzione è un’incarnazione della Storia, la catastrofe è una sua interruzione. Tanto la prima viene programmata nelle strutture, progettata negli scopi, organizzata nei mezzi, quanto la seconda è inaspettata nei tempi, imprevista nelle forme, inopportuna nelle conseguenze. Non innalza uomini e donne soddisfacendoli nelle loro aspirazioni e convinzioni, originali o indotte che siano, li fa precipitare al di fuori delle loro misure comuni e delle loro rappresentazioni, fino a ridurli ad elementi insignificanti di un fenomeno senza alcuna legge.
Ancor più della rivoluzione, l’esplosione catastrofica del disordine spazzava via il vecchio mondo, aprendo la strada ad altre possibilità. Dopo che si è materializzato l’impensabile, gli esseri umani non possono più rimanere gli stessi poiché non hanno visto con i loro occhi crollare solo le case, i monumenti, le chiese o i parlamenti. Anche le fedi, le teorie, le leggi —  tutto è finito in macerie. L’antico fascino della catastrofe nasce da lì, da quell’orizzonte caotico irriducibile ad ogni calcolo, nel momento in cui uno sconvolgimento senza precedenti spezza bruscamente ogni riferimento stabile, ponendo brutalmente la questione del senso della vita le cui infinite ripercussioni richiedono, in risposta, un eccesso d’immaginazione. La catastrofe è servita all’individuo, nella drammatica scoperta di qualcosa che va al di là della sua identità, per confondersi nuovamente con la natura, il suolo primordiale o la fonte della creazione.
Ma a partire dalla fine della seconda guerra mondiale, contrassegnata dalla prima esplosione atomica, cosa è accaduto? Che la prospettiva rivoluzionaria è andata via via spegnendosi, cancellata dai cuori e dalle menti. Così al loro interno è rimasta incontrastata una sola forma possibile di sconvolgimento materiale, per di più in possesso di ulteriori formidabili mezzi tecnici per manifestarsi. Ma la catastrofe odierna ha ben poco in comune con quella degli evi trascorsi. Non è più la folgore della natura o l’opera di un Dio che pone l’essere umano davanti a se stesso — è un mero prodotto dell’arroganza scientifica, tecnologica, politica ed economica. Se mettendo a soqquadro l’ordine stabilito le catastrofi del passato incitavano a guardare in faccia l’impossibile, le catastrofi moderne si limitano a scavare ulteriormente nel possibile. Invece di aprire l’orizzonte e condurre lontano, lo chiudono ed inchiodano a quanto di più vicino ci sia. L’immaginazione selvaggia lascia il passo al rischio calcolato, per cui non si desidera più vivere un’altra vita, si ambisce a sopravvivere gestendo i danni.
Una dopo l’altra, le catastrofi verificatesi in questi ultimi decenni sfilano davanti ai nostri occhi come se fossero state semplicemente una conseguenza della miopia tecno-scientifica e del cattivo governo, da superare con tecnici e politici più attenti e lungimiranti. Le catastrofi del presente e del futuro diventano perciò evitabili, o per lo meno riducibili, solo e soltanto con un controllo sempre maggiore delle attività umane, poste in condizioni di perenne emergenza. Effetto di questa logica, i disastri «naturali» vengono subito dimenticati e rimossi in un contesto distante, quasi fossero eventi minori, mentre i soli disastri «umani» occupano il centro della scena in una narrazione che ci invita ad accettare l’inaccettabile. Se ci terrorizzano, è solo perché la nostra sopravvivenza fisica come specie è minacciata. Ed è questo che andrebbe temuto più di ogni altra cosa, la catastrofe invisibile della sottomissione sostenibile, dell’amministrazione del disastro, quella che incatena e paralizza la nostra smisurata voglia di vivere imponendole distanze e misure di sicurezza.
[28/3/20]

Note epide(r)miche

Il suo nome mi è letteralmente balzato in mente la scorsa settimana. Ero andato a prendere il pane e, una volta arrivato dal fornaio, mi è venuto istintivo contare fra i clienti presenti dentro e fuori il locale quelli che portavano la mascherina. Fu lì che accadde. Mi resi conto d’un tratto che avevo appena ripetuto il conteggio del filologo tedesco Victor Klemperer, testimone e studioso dell’ascesa del Terzo Reich: «il nostro morale cambia di giorno in giorno. Contiamo quante persone nei negozi dicono “Heil Hitler!” e quante dicono “Buongiorno”. Ieri al panificio cinque donne hanno detto “Buongiorno” e solo due “Heil Hitler”: il morale risale. Oggi, dal macellaio, tutti hanno detto “Heil Hitler”… il morale scende». Lo ammetto, in quel preciso momento ho sentito un brivido dietro la nuca.
Rileggere il suo diario non è servito a placare la mia inquietudine, anzi. Ho un bell’evidenziare tutte le truculente differenze che ci separano da quegli anni, le similitudini spiccano comunque. Terrificanti, sebbene quasi prive di macchie di sangue. Anche all’epoca la popolazione era convinta di essere minacciata da un pericoloso virus, «l’Ebreo», in grado di infettarla. E nel giro di poco tempo un paese intero, noto per altro per il suo enorme apporto alla filosofia, venne travolto da una sorta di delirio di massa. Le credenze più ridicole si diffusero a macchia d’olio, spingendo uomini comuni a commettere gli atti più aberranti. E poi l’uso del sentimento per allontanare ogni riflessione critica, la martellante retorica bellica, l’ossessione tecnica per raggiungere l’omogeneità…
Sì, è in mezzo a quelle pagine che ho capito come il virus mortale che deve essere oggi debellato non sia affatto il Covid-19. Siamo noi. Noi che, come gli ebrei, non possiamo più uscire di casa. Noi, che non possiamo più frequentare biblioteche, cinema, ristoranti, parchi. Noi, che abbiamo il permesso di varcare la soglia solo per il tempo necessario a procurarci i generi di prima necessità. Noi, costretti a giustificare la nostra presenza alla prima uniforme che ci incrocia per strada. Noi, che ci consoliamo con l’identico ritornello di allora («La follia totale non può durare, una volta che sia svanita l’ubriacatura popolare, lasciando dietro di sé solo un gran mal di testa»). Noi, che parliamo la lingua del nemico. Noi, fra cui non manca neppure chi ammira le autorità. Noi, che attendiamo ogni giorno attaccati ai nostri dispositivi elettronici la lieta notizia della fine dell’incubo.
Ma non finirà mai, anzi, peggiorerà, se non saremo noi stessi a porvi fine. Come diceva l’autore di La Peste, «La speranza, al contrario di quanto si pensi, equivale alla rassegnazione. E vivere non è rassegnarsi».

Alcuni giorni fa un medico epidemiologo che insegna in una celebre università statunitense ha espresso tutta la sua preoccupazione per quanto sta accadendo. A spaventarlo non è tanto l’epidemia in corso quanto ciò che ha suscitato, ovvero una reazione politica e sociale in buona parte dettata dalla paura. A suo dire il serio rischio che si sta correndo è quello di finire come l’elefante che, in preda al panico per essere stato attaccato da un topolino, cerca di scappare lanciandosi in un dirupo. In mancanza di informazioni più precise sul pericolo effettivo del virus e soprattutto sulla profondità del dirupo, il rimedio potrebbe rivelarsi più letale del malanno. Per amor di discussione, egli arriva al punto da ipotizzare lo scenario più catastrofico (pur precisando di non ritenerlo verosimile): il virus contagerà il 60% dell’umanità causando 40 milioni di morti, una cifra pari a quella provocata nel 1918-20 dall’influenza spagnola. Con una differenza fondamentale, però. Che il coronavirus rischia di fare un’ecatombe di anziani e malati gravi, mentre la spagnola aveva seminato la morte fra tutti indistintamente, giovani e bambini inclusi. Ebbene, si domanda questo epidemiologo, quante e quali vittime ci saranno se l’elefantiaca umanità si lancerà nel dirupo? Ha senso che per evitare la morte di milioni di persone con una breve aspettativa di vita si corra il forte rischio di provocare la morte di miliardi di persone anche fra quelle che hanno una lunga aspettativa di vita?
Si dirà che si tratta di un ragionamento da ragionieri, tipico frutto del pragmatismo anglo-sassone. È vero, ecco perché potrebbe essere il più comprensibile per chi pensa solo al proprio interesse e alla propria sopravvivenza. Noi abbiamo preso atto della cecità e sordità e mutismo nazional-popolare davanti allo scempio che le misure governative stanno facendo della benché minima libertà e della dignità umana, ma i cittadini che approvano la sospensione forzata della vita pubblica prenderanno atto delle innumerevoli vittime provocate da questa isteria di massa? A partire da chi sta morendo già oggi, chi suicidandosi per timore del risultato del tampone (è accaduto in Veneto), chi venendo trucidato per aver tentato di fermare gli esasperati dalla reclusione (è avvenuto nel Lazio), chi spirando per mancanza di mezzi sanitari tutti dirottati sull’emergenza (è avvenuto in Puglia). E fra gli emarginati ed i più poveri, quelli che già ieri faticavano a tirare avanti, in quanti non avranno più scampo e soccomberanno del tutto? E dopo di loro, cosa accadrà a chi lavorava nelle molte imprese che non saranno in grado di riprendersi e si ritroverà senza più lavoro? Per non parlare di quando le azioni crollate in borsa verranno rastrellate e comprate per due soldi, permettendo a pochissimi squali di fare indigestione di moltissimi pesci piccoli e medi stremati dalla debolezza. Quanti morti provocherà, in quasi tutti gli ambiti sociali, l’esplosione di tutta questa disperazione che sta montando sotto i nostri occhi?
Se lo sono chiesto i mentecatti e sbruffoni italioti che — dopo aver indossato mascherine, essersi cosparsi di antisettico e barricati in casa — escono sui balconi a cantare in coro «siam pronti alla morte»? Lo vedremo presto, se e quanto siano pronti.

La vecchia propaganda di guerra si basava sulla disinformazione, sulla manipolazione, sulla censura. Ciò significa che, prima di essere riportati, i fatti venivano opportunamente selezionati, edulcorati o taciuti del tutto. Lo scopo era di sottrarre il più possibile la loro cruda realtà alla vista di uno sguardo attento. Oggi a queste tecniche (sempre presenti, basti pensare al silenzio imposto ai medici sanitari fuori linea) se n’è aggiunta un’altra, l’indifferenziazione per eccesso. Le informazioni vengono date con tale velocità e in tale quantità da non permettere ad una coscienza stordita e sovraccaricata di coglierne il senso, di discernere il vero dal falso. È un po’ lo stesso metodo usato da Poe nella Lettera rubata; non occorre nasconderla, per non farla vedere basta metterla in mezzo a mille altre cianfrusaglie.
Gira voce tra i «negazionisti» della pandemia in atto, che i morti di coronavirus siano pochissimi. Si tratta di una bufala, ovviamente, di una fake news (per gli antiquati del linguaggio, una notizia falsa) a cui non bisogna dare credito. La verità vera la conoscono solo gli esperti al diretto servizio dello Stato, come i funzionari dell’Istituto Superiore di Sanità. Loro sì che sanno come stanno le cose. Ascoltiamoli e leggiamoli, allora. Pochi giorni fa, nello snocciolare i numeri del quotidiano bollettino di guerra ci hanno infilato questo: stando alle ultime statistiche settimanali, le vittime di solo coronavirus sono lo 0,8% del totale dei morti attribuiti alla pandemia. Tutti gli altri erano già malati gravi, spesso più di là che di qua, a cui il virus ha solo dato il colpo finale. Se la matematica non è un’opinione e se quel dato può essere usato a parametro generale, ciò vuol dire che un paese composto da sessanta milioni di abitanti, la stragrande maggioranza dei quali gode di buona salute, si è paralizzato dalla paura per un virus che ha ucciso… sì e no una quarantina di persone sane? Ovvero lo 0,07% circa di tutti i contagiati?
Ciò non ci aiuta a capire molto bene il motivo per cui il Belpaese sia diventato d’un tratto uno Stato di polizia a tutti gli effetti, e per di più col plauso generale dei suoi novelli sudditi, ma per lo meno spiegherebbe la discrepanza esistente fra il tasso di mortalità attribuito al coronavirus in Italia e quello relativo al resto del mondo. Se in Germania si registrano molte meno vittime, ad esempio, è perché là si conteggiano solo o soprattutto i morti di coronavirus, non i morti con coronavirus. D’altronde, perché fare diversamente? In Baviera è bastato citare l’esempio italiano per terrorizzare la popolazione e farle accettare misure draconiane. È il progresso dei tempi. Hitler dovette non solo ispirarsi a Mussolini, ma superarlo in crudeltà.

Certo, è imbarazzante essere trattati da imbecilli fino a questo punto. Del resto le autorità ne hanno non solo la possibilità, ma anche la motivazione. I mass media si rivolgono a tutti indistintamente, non a ciascuno singolarmente. Quindi, se il popolo ha dimostrato in più di un’occasione la propria stupidità, i singoli che si presume ne facciano parte avranno anche tanto da lamentarsi, ma ben poco di cui stupirsi. Becchiamoci perciò in faccia pure l’ennesimo studio condotto dai soliti esperti, i quali sono giunti alla conclusione che l’avanzata del contagio del virus non abbia nulla a che vedere con l’inquinamento atmosferico come sostenuto da alcuni medici. Che l’aria sia piena di ossigeno o di anidride carbonica, per il virus non fa differenza.
Ma per gli esseri umani sì che fa la differenza, altro che! Il punto infatti non è tanto l’ipotesi che l’aria inquinata faccia da veicolo al contagio, bensì la certezza che favorisca la letalità del virus. L’inquinamento potrà forse non aiutare il virus a trasmettersi, ma di certo ne accentua la capacità di uccidere. Colpendo soprattutto le vie respiratorie, è ovvio che risulti più pericoloso laddove la salute dei polmoni sia già compromessa. Basti considerare che la stragrande maggioranza delle vittime erano fumatori o residenti nelle regioni più industrializzate d’Italia. Se si respira già male, è chiaro che una complicanza polmonare può rivelarsi fatale. E per smentire questa banale conclusione logica, irritante perché mette comunque in discussione i fumi dell’industria, cosa fanno? Spostano i termini della questione e ci assicurano che il contagio può avvenire anche all’aria fresca di campagna?

Un orgasmo multiplo e permanente, ecco cos’è in questi giorni l’esercizio del potere per chi, piccolo o grande, lo detiene. Lo stato di emergenza ha dato la stura a tutti gli appetiti, a tutte le prepotenze e a tutte le arroganze. Dal primo dei ministri all’ultimo dei sindaci, è tutto un ordinare, regolamentare, vietare, minacciare. Poco importa che questi ordinamenti siano assurdi, inutili e perfino contraddittori. Le strade e le piazze sono vuote, tutti si sono reclusi nella propria paura. Il territorio è sgombero, a totale disposizione della legge. Dopo che le forze dell’ordine e l’esercito hanno occupato le strade, ora è la volta dei droni che si stanno alzando per occupare il cielo. Tutto il paese diventerà un enorme Panopticon, una prigione a cielo aperto dentro la quale ogni sopruso sarà permesso.
E dove già si stanno scatenando i peggiori istinti umani. Dall’ultimo dei poveri al primo dei ricchi, è infatti anche tutto un osservare, sospettare, rimproverare, denunciare. Confinati nelle proprie celle più o meno confortevoli, molti detenuti ogni giorno cantano dalla loro finestra. Ma non è una battitura di protesta, è un inno alla servitù volontaria.
Tronfi e quasi increduli di questi poteri assoluti incontestati, i potenti non mostrano più alcuna cautela nel tirare fuori il loro grugno. «Torino è ubbidiente», esulta un questore piemontese. «Subito con le richieste di condanna per gli irresponsabili», tuona un procuratore pugliese. «È arrivato il momento di militarizzare l’Italia», invoca un governatore campano. La voglia di legge marziale sembra inarrestabile.
E a noi rimbomba in testa il monito lanciato in altri tempi bui da un vecchio anarchico: «È una sconfitta di cui bisogna lavarsi, ricordatelo bene; o le tigri, gli sciacalli forse meglio, dei covi giudiziari repubblicani non vi lasceranno neanche gli occhi per piangere».

Come qualsiasi operatore sanitario sa bene, la cosiddetta prevenzione primaria è la più importante delle prevenzioni perché è quella che mira ad evitare proprio l’insorgere di una malattia. Un’ottima idea, quella di anticipare la causa del male impedendole che si manifesti e provochi i suoi effetti. Ma chi dovrebbe attuarla, e come? Avendo rinunciato ad ogni autonomia, affidiamo allo Stato il compito di amministrare ogni aspetto della nostra vita. La salute non è più qualcosa di cui ognuno dovrebbe preoccuparsi per sé, è una «cosa pubblica» che in quanto tale va gestita dall’alto. E in alto si conoscono solo due maniere per occuparsene: o attraverso i vaccini, o attraverso il tentativo di ridurre i singoli fattori di rischio (imposizione di misure di sicurezza, lancio di campagne di sensibilizzazione, etc.).
Il che spiega perché oggi, in assenza di misteriose punturine magiche non ancora inventate, ci viene suggerito, quando non imposto, di indossare una mascherina prima di avventurarsi per strada. Ora, a parte il fatto che la stragrande maggioranza delle mascherine sul mercato non proteggono affatto dal virus; a parte il fatto che quelle poche che effettivamente servono a tale scopo dovrebbero essere lasciate al personale medico e ai parenti degli infettati («egoisti irresponsabili» sono semmai coloro che le sprecano per andare a fare la spesa); ma poi, come si fa a non capire che la prevenzione migliore contro qualsiasi virus è quella di aumentare le proprie difese immunitarie con un’alimentazione sana e vitaminica ricca di frutta e verdura, esercizio fisico all’aperto, tranquillità e riposo, assunzione delle più svariate sostanze naturali? E che di conseguenza, chiudendosi in casa sotto stress da panico, senza più prendere sole e respirare aria pulita, si ottiene l’effetto diametralmente opposto, cioè si indebolisce il proprio organismo rendendolo più vulnerabile al contagio?
Quanto al prevenire le cause che favoriscono le malattie, non è certo lo Stato patogeno a poterlo fare. Che questo virus sia una tipica malattia della civiltà moderna, lo ammettono persino gli stessi virologi. Non perché in passato non avrebbe potuto comparire, sia chiaro, ma perché i suoi effetti sarebbero stati ancor più trascurabili di quel che sono. Come per un terremoto, è l’attuale organizzazione sociale ad averne accentuato le conseguenze. Se sta contagiando l’intero pianeta è perché ha trovato vettori che si spostano in aereo da un continente all’altro e che vivono in città sempre più affollate. Fosse rimasto circoscritto in un piccolo villaggio remoto, chi ne avrebbe mai sentito parlare? Inoltre il passaggio di un virus dall’animale all’uomo è più probabile che avvenga se si avvicinano le due specie con la deforestazione, la costruzione di strade all’interno di territori vergini, l’urbanizzazione. Come ha riconosciuto anche una studiosa di virus, «noi creiamo habitat dove i virus si trasmettono facilmente, ma ci sorprendiamo quando ciò accade».
Quindi, qual è la migliore prevenzione primaria?

[24/03/20]

 

An die Krone gekettet

21. March 2020 kirgal

“Die furchterregendste Tyrannei ist nicht die, die den Anschein von Willkür erweckt, sondern die, die mit der Maske der Legalität bedeckt zu uns kommt. »

A. Libertad, 1907

Angesichts der sich weltweit ausbreitenden Covid-19-Epidemie und der drastischen Maßnahmen, die von China bis Italien nacheinander folgen, stellt sich als erstes die Frage, wer zwischen der Henne der Autorität und dem Ei der Unterwerfung derzeit den größten Schaden anrichtet. Diese abrupte staatliche Beschleunigung von Kontrollen, Verboten, Schließungen, Militarisierung, Verpflichtungen, Medienbombardierungen, roten Zonen, Priorisierung von Toten und Leiden, Beschlagnahmungen, Einsperrungen aller Art, die typisch für jede Kriegs- oder Katastrophensituation sind, fällt nämlich nicht vom Himmel. Sie gedeiht auf einem Terrain, das weitläufig durch den sukzessiven Verzicht der tapferen Untertanen des Staates auf jegliche formelle Freiheit im Namen einer illusorischen Sicherheit gepflügt ist, aber sie gedeiht auch durch die allgemeine Entmachtung jedes Aspekts unseres Lebens und durch den Verlust der autonomen Fähigkeit des Einzelnen, an eine völlig andere Welt als diese zu denken.

Wie ein Anarchist vor fast zwei Jahrhunderten sang, ist regiert zu werden im Prinzip gleichbedeutend damit, “ständig beobachtet, inspiziert, ausspioniert, gelenkt, dirigiert, reguliert, eingezäunt, indoktriniert, katechisiert, kontrolliert, taxiert, bewertet, zensiert, befohlen” zu werden, und dies “unter dem Vorwand des öffentlichen Nutzens und im Namen des allgemeinen Interesses”. Ob die Diktatur das Werk eines einzelnen Menschen, einer kleinen Gruppe oder der Mehrheit ist, ändert nichts; ob diese durch Laster oder Tugend entfacht wird, auch nicht; ob das in Zeiten einer Epidemie technologischer Häuslichkeit oder, was noch banaler ist, in Zeiten bürgerlicher oder polizeilicher Einflussnahme geschieht, genauso wenig. Welches auch die beschützenden Erscheinungsformen der Regierung für die Menschen und Dinge des Augenblicks sein mögen, auf welchen sicherheitspolitischen Vorwänden sie auch beruhen mögen, jede Regierung ist von Natur aus ein Feind der Freiheit, und es wird nicht die momentan laufende Situation sein, die uns widerspricht. Zu dieser grundsätzlichen Banalität, die die Anbeter der Macht oben erfreut und die Augen derer, die sich von unten danach sehnen, leuchten lässt, wollen wir hinzufügen, dass es auch keine Hirten ohne Herden gibt: Wenn auch die bloße Existenz einer zentralisierten Autorität in Form eines Staates zwar die plötzliche Verhängung von Hausarrest in einem noch nie dagewesenen Ausmaß über ganze Bevölkerungsgruppen dort und da ermöglicht, ist es dennoch eine weitgehend integrierte, vorbereitete und ständig erneuerte freiwillige Knechtschaft, die solche Maßnahmen gestattet und vor allem wirksam werden lässt. Gestern im Namen von Krieg oder Terrorismus, heute im Namen einer Epidemie und morgen im Namen einer x-beliebigen nuklearen oder ökologischen Katastrophe.
 Not und Angst sind diesbezüglich die einzigen Ratgeber für die verängstigten Schlafenden, die, einmal von jeder eigenen inneren Welt beraubt, in einem Reflex Zuflucht nehmen, der auf das einzige konditioniert ist, was sie kennen: die muskulösen Arme von Vater-Staat und unter den beruhigenden Rockzipfel von Mutter-Wissenschaft Zuflucht zu nehmen. Eine tägliche Arbeit, die nicht nur durch die jahrzehntelange Repression gegen jene, welche sich seit dem letzten Versuch den Himmel zu stürmen um sich der Herrschaftsordnung zu widersetzen (der Lohnarbeit, der Schule, der Familie, der Religion, der Heimat, solcherlei), geleistet wurde, sondern auch durch die gemeinsame Sache all der Autoritären und Reformisten, die nie aufhören wollen, in Absprache mit einer Welt, die Atomisierung und Massifizierung perfekt miteinander verbindet, Individuen in Herden zu verwandeln.

“Für den Einzelnen gibt es keinerlei Pflichten, welche auf Basis des Bürgerdaseins diktiert sind. Ganz im Gegenteil. Der Staat ist der Fluch des Individuums. Der Staat muss verschwinden. Dies ist eine Revolution, an der ich gerne teilnehmen würde. Zerstört das Staatskonzept an sich zur Gänze, verkündet, dass die freie Wahl und die geistige Verbundenheit die alleinige und einzig wichtige Bedingung für jede Vereinigung sind, und Sie werden ein Prinzip der Freiheit erhalten, das es wert ist, genossen zu werden”.

H. Ibsen, 1871

Etwa zehn Jahre nachdem er diese Beobachtung in einem Brief an einen Literaturkritiker formuliert hatte, schrieb der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen, der dennoch von einem offiziellen Rente lebte ein Stück, das einige Anarchisten aufhetzen würde: Ein Feind des Volkes. Die Geschichte spielt in einem Dorf, dessen Wasser durch ein tödliches Bakterium verseucht ist, was zu einem Streit zwischen den beiden Brüdern, Arzt und Präfekt, die den örtlichen Kurort gegründet haben, führte. Ist es notwendig, ihre reiche Zukunft in Frage zu stellen, indem man die katastrophalen Arbeiten des dörflichen Wassersystems durchführt und die Bewohner vor der Gefahr warnt? Nachdem es nur noch eine Handbreit davon entfernt ist, die Menge davon zu überzeugen, alles zu stoppen sieht der gute Arzt, wie sich diese unter dem Druck der Prominenz und des Einflusses der Lokalzeitung gegen ihn wenden und er darin endet alleine gegen alle zu sein. Aber machen Sie sich nichts vor. In dieser Arbeit wollte Ibsen nicht die Wahrheit der Wissenschaft angesichts des Obskurantismus oder des Marktes preisen (im selben Jahr, 1882, wurde Bakunins posthume Kritik an der Revolte des Lebens gegen die Wissenschaft in französischer Sprache veröffentlicht), sondern die Tyrannei der “kompakten Mehrheit”, jener vielseitigen Masse, die aufgrund der Interessen der Mächtigen wankte, anprangern.

Mehr als ein Jahrhundert ist seit diesem theatralischen Erfolg vergangen, der nun aus einer anderen Galaxie zu kommen scheint, und die Verbindung von Staatsvernunft und der Wissenschaft der Vernunft seitdem alle Schrecken gezeigt hat, zu denen sie fähig war, von den industriellen, militärischen und nuklearen Massakern innerhalb und außerhalb der Grenzen bis hin zur dauerhaften Vergiftung des gesamten Planeten und der reglementierten Zusammenhänge der menschlichen Beziehungen. In einer globalisierten Welt, in der die Menschen ständig im Griff einer technisch-industriellen Umstrukturierung sind, die jede empfindsame Wahrnehmung (von der alten Trennung zwischen dem, was produziert wird, und seinem Zweck, bis hin zu seiner eigentlichen Bedeutung für die Realität) verstört, was bleibt dann für die Besitzlosen übrig, wenn das Unbekannte eines neuen tödlichen Virus eintrifft? Wenn man sich an schwankende Statistiken hält, die behaupten, dass etwa 70% der Bevölkerung von Covid-19 betroffen sein werden, dass nur 15% der Betroffenen mehr oder weniger schwere Symptome haben werden und dass 2% aufgrund des Alters und vorherigem Gesundheitszustand sterben werden? Die Befehle der Macht wie üblich befolgen, die bereits jedes Überleben von der Geburt bis zum Tod regelt, zwischen der Erpressung aufgrund des Hungers und der Erpressung aufgrund des Gefängnisses, und in Erwartung darauf wie beim Klima, dass es dieselben Verantwortlichen für die Ursachen sind, die die Folgen lösen werden? Sollte man sich nicht die Frage des Unterschieds zwischen Überleben und Leben stellen, zwischen der Quantität eines Lebens, das von seiner Geburt an bis zu seiner Auslöschung unaufhaltsam abnimmt, und seiner Qualität, was wir hier und jetzt mit ihm tun wollen, unabhängig von seiner Dauer, die nicht im Voraus bekannt ist? Eine Eigenschaft, die auch in Frage gestellt werden kann, wenn sie von jedem Freiheitsstreben getrennt wird, wenn sie bereit ist, sich freiwillig mit einem einfachen Fingerschnipsen vom Rudelführer einsperren zu lassen.

Denn anstatt sich lieber über die autoritäre und technologisierte chinesische Verwaltung der Covid-19-Epidemie zu wundern, haben 60 Millionen Italiener am Abend eines bestimmten 9. März über Nacht den minimalsten kritischen Geist aufgegeben, indem sie das “Ich bleibe zu Hause” akzeptierten, das der Staat für mindestens vier Wochen verordnet hatte, nachdem er die Einrichtung einer riesigen roten Zone getestet hatte, die das Land in zwei Teile zerschnitt. Zum Zeitpunkt in dem wir diesen Text schreiben, haben sich derartige strenge Quarantänemaßnahmen in ebensolchem großen Umfang auf Spanien (47 Millionen Einwohner) ausgeweitet, währenddessen Portugal, Rumänien, Serbien und die Vereinigten Staaten gerade den Notstand ausgerufen haben, mit allem, was dies an Zwängen bezüglich dieser unverantwortlichen Menschen bedeutet, die es wagten, der großen geregelten Einschliessung zu trotzen. Einer Gefangenschaft mit samt der Erlaubnis, sich innerhalb dessen bewegen zu können, was die endgültige Basis bildet: Wohnung-Arbeit-Supermarkt. Um eine Vorstellung von dem was folgt zu vermitteln, wurde die von Drohnen unterstützte Armee gerade in Spanien auf den Bahnhöfen und Straßen der Großstädte (Militärpolizei und Mitglieder der Unidad Militar de Emergencias, UME) in Stellung gebracht, ebenso in Italien mit den 7000 Soldaten, die sie nach der Operation Strade Sicure im Jahr 2008 nicht mehr verlassen haben, und ebenso viele, die sich in höchster Alarmbereitschaft befinden, in Erwartung von Unruhen, wenn der Höhepunkt der Ansteckung den Süden der Halbinsel erreichen wird. Jedes Land wird auch vorerst seine kleinen Eigenheiten in Bezug auf die Genehmigungen für “nicht wesentliche” öffentliche Orte beibehalten können, um einen Fetzen demokratischer Fassade zu erhalten – Kioske und Parfümerien in Italien, Weinhändler und Hotels in Frankreich, Märkte und Friseure in Belgien, aber ohne jegliche Illusionen über ihre Dauer.

Wir sind Zeugen einer Bewegung der nationalen Einheit, welche die meisten (Über)Lebensbereiche um eine Ordnung herum berührt, die sich selbst einen Freibrief gegeben hat, und dies auf einer Ebene, das in den meisten westlichen Ländern seit dem Zweiten Weltkrieg beispiellos ist. Eine Übung der freiwilligen Knechtschaft, die durch die verschiedenen Notfälle des “Terrorismus” oder der “Naturkatastrophen” in den letzten Jahren an verschiedenen Orten gut vorbereitet und in kleinem Maßstab getestet worden war, aber nie so lange und mit solcher Intensität. Und es besteht kein Zweifel daran, dass diese Übung wahrscheinlich viel länger dauern wird als angekündigt, wodurch sich neue Situationen ergeben werden, die immer noch schwer vorhersehbar sind.

***

“Die Luft steht still. Wie weit sind die Vögel und die Quellen entfernt! Es kann nur das Ende der Welt dahinter geben”.

A. Rimbaud

Angesichts dessen, was die Herde am besten zu tun weiss, nämlich die Befehle auszuführen, gibt es auch noch eine Reihe von Personen, die sich aus verschiedenen Gründen nicht so leicht unterwerfen wollen, andere, die sicherlich versuchen werden, Lücken in den Einsperrvorrichtungen zu finden, wenn der Desorientierungseffekt sich einmal aufgelöst hat (und mit Hilfe der Langeweile der Selbstabschottung), sowie jene tüchtigen Seelen, die beabsichtigen, ihre rastlose Arbeit fortzusetzen, um die Herrschaft zu untergraben oder die sich öffnenden Gelegenheiten zu nutzen.

Warum sollte der Virus der Autorität im Grunde genommen darauf verzichten, die Angst zu benutzen, wie er es immer getan hat, auch wenn es bedeutet, sie gegebenenfalls zu verstärken oder zu erzeugen, nicht nur, um seine Kontrolle über Körper und Geist zu intensivieren, sondern vor allem, das Gift der Unterwerfung angesichts eines unerwarteten Ereignisses zu verstärken, das die Karten neu mischen kann, indem es ihm entgleitet?

Was könnte sicherer sein für die Macht als beispielsweise ein Krieg, in dem die heilige Gemeinschaft, Religion und Opferbereitschaft einen großen Teil der Bevölkerung um ihn herum verschweißen, aber was ist auch unsicherer als ein Krieg, wenn sie ihn verliert, oder nicht durchführen kann, mit einer anfänglichen Unzufriedenheit, nicht aus der Opposition, sondern aus Protest wegen Misswirtschaft oder zu hohen Preisen, die wiederum zu einer globalen Infragestellung führen können, wenn die revolutionären Versuche nach dem Ersten Weltkrieg in den besiegten Reichen (Deutschland, Russland, Ungarn) euch noch etwas sagen. Man wird uns entgegnen, dass sich die Zeiten geändert haben und dass es damals zumindest eine Ersatzutopie für das Existente gab. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass ein zeitgenössischer westlicher Staat von der Panik des Überlebens, von der Wut angesichts der höheren Sterblichkeitsrate aufgrund eines weitgehend abgebauten Gesundheitssystems und von einem Virus, der 20 bis 30% aller Berufe vorübergehend lahmlegen kann, überwältigt ist (110 mobile Gendarmen aus Grasse sind seit dem 12. März eingesperrt, ebenso wie alle Polizisten des Comicos von Sanary-sur-Mer seit dem 14. März oder ihre 400 Pariser Kollegen der Netzbrigade der Region Paris), was Möglichkeiten schafft, oder durch Revolten bestimmter Gebiete oder Bevölkerungsgruppen, und das alles innerhalb einer geschwächten Wirtschaft*. Er sieht sich einer neuen Situation gegenüber, die sogar außer Kontrolle geraten könnte.

Sowohl bei der Befriedung der Gesellschaft als auch bei Konflikten ist es für jeden durchaus bequem, die Dinge so zu sehen, wie es ihm passt, oder nur das zu sehen, was vor seiner Nase präsentiert wird, und dies umso mehr, wenn die von den Machtsprechern verbreiteten Informationen immer karger werden, was in Zeiten der Krise oder Instabilität, wenn alle zusammenrücken, noch deutlicher wird. Aber wer hätte je gedacht, dass Zeitungen oder soziale Netzwerke ein Abbild der Realität widerspiegeln oder dass, wenn sie nichts über den laufenden Antagonismus sagen, außer dass sie seine Bedeutung verändern oder sich mit einer Verhaftung brüsten, nichts passiert? Selbst mit dem wissen, dass wir erst am Anfang einer neuen Periode stehen, die sich gerade öffnet und monatelang andauern könnte, ohne einer geraden Linie zu folgen, kam eines der ersten Anzeichen für einen Aufstand aus den italienischen Gefängnissen, und wie noch dazu!
 Nach den Maßnahmen des Staates gegen die Ausbreitung von Covid-19 und auch in Bezug auf die Gefängnisse (Besuchsverbot, Abschaffung der Halbfreiheit und der Aktivitäten im Inneren) brachen am 7. März die ersten Meutereien aus und breiteten sich innerhalb von drei Tagen auf etwa dreißig Gefängnisse von Norden nach Süden aus. Mindestens 6000 Gefangene rebellierten: Geiselnahme von Wächtern oder Personal, Öffnung von Zellen und Verwüstung von Teilen oder sogar ganzen Gefängnissen (wie das nunmehr unbenutzbare Gefängnis von Modena), verschiedene Brände und Besetzung von Dächern, aber auch Fluchten wie in Foggia, wo 77 Gefangene entkommen konnten (wovon vier noch frei sind) nachdem sie den Zugang zum Ausgang erzwangen, nachdem sie alle Akten und Dokumente, die ihre Identität betreffen, zerstört hatten; zumindest ein Dutzend Tote kennzeichneten diese erste Rebellion.

In einem anderen Zusammenhang, nach der großen, jenseits der Alpen verordneten Einschliessung, bei der jede Person, die sich ausserhalb des Hauses begibt, mit einem selbst auszufüllenden Zertifikat (eine Erklärung seines Ehrenworts) ausgerüstet sein muss, die den Grund des Verlassens des Einschlusses bescheinigt, wobei das Kästchen Arbeit, Gesundheit und anderen sehr begrenzten, nur auf die vom Staat genehmigten Bedürfnisse (wie Einkaufen oder Gassi gehen mit dem Hund, aber nur allein und in der eigenen Nachbarschaft) angekreuzt wird, hat nun ebensolcher Staat die Daten der ersten Tage der Ausgangssperre veröffentlicht: über 106.000 Personen wurden kontrolliert, fast 2.160 wurden wegen Verletzung des Ausnahmezustands mit einer Geldstrafe belegt (11. März), dann wurden von 157.000 überprüften Personen weitere 7.100 mit einer Geldstrafe belegt (13. März). [Am 18. März wurden 46 000 Verstöße gegen das Ausgehverbot gemeldet. Anm. d. Ü.] Unterschiedlichste Fälle werden berichtet; sie reichen von unverschämten Menschen, die es wagten, sich auf ein Bier in einem Park zu treffen, über unverfrorene Menschen, die den menschenleeren Strand nutzten, um Beach-Volleyball zu spielen, bis hin zu einem Familienvater, der für seinen zu Hause festsitzenden Sohn eine Playstation kaufte, oder einem Paar, das lieber von Angesicht zu Angesicht als am Telefon streitet, bis zu dem Versuch, einen Geburtstag unter Freunden zu feiern oder Karten unter Nachbarn zu spielen, obwohl das Dekret verlangt, dass alle je nach dem Wohnsitz, an dem sie angemeldet sind, zu Hause bleiben und nur einer getrennt vom anderen rausgehen darf, wobei sie sich bei jeder Kontrolle rechtfertigen müssen. Viele Großstädte (Mailand, Bologna, Turin, Rom) haben somit Parks, Gärten, Fahrradwege oder andernorts die Strände geschlossen, um zu verhindern, dass sich Widerspenstige finden, die das gute Wetter ausnutzen.

Man kann sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, dass diese zaghaften Übertretungen derzeit eher mit der plötzlichen Vervielfachung der Verbote als mit einer Rebellion gegen diese Maßnahmen zusammenhängen. Wenn viele jetzt mehr Freizeit zur Verfügung haben, weil sie nicht in der Schule oder bei der Arbeit sind, finden sie sich immer noch auf die gleiche Weise wie früher eingesperrt: den Bedingungen der Macht entsprechend. Einen Befehl zu missachten, weil eine tief verwurzelte Gewohnheit zu schnell modifiziert werden muss, ist keineswegs dasselbe wie sich zu weigern, von irgendeiner Behörde Befehle zu befolgen, oder aus eigenem Antrieb der Herrschaft Zeit und Raum zu entreißen, um sie in etwas anderes zu verwandeln. Dies nennt man die Heilige Ökonomie oder das Gemeinwohl.

Da wir erst am Anfang dieser frühen globalen Welle von Maßnahmen stehen, die auch Straßendemonstrationen verbieten, wollen wir präzisieren, dass Algerien, welche solche gerade im Namen von Covid-19 verboten hat, am 13. März, insbesondere in der Kabylei, während der 56. Woche der Proteste gegen die Herrschaft mit Massenverstößen konfrontiert war; dass in Chile, wo der Aufstand Anfang März nach dem Ende der Feiertage wieder aufgenommen wurde, der Gesundheitsminister angekündigt hat, dass das Land mit der Einrichtung einer Massenquarantäne in Phase 3 eintreten wird; und dass in Frankreich, wo der Staat am 13. März beschlossen hatte, die Schwelle für Kundgebungen von 1.000 auf 100 Personen herabzusetzen, Straßendemonstrationen immer noch eine Ausnahme darstellen, die “für das Leben der Nation nützlich sind” und aus Angst vor zu heftigen Reaktionen toleriert werden, und dass man darauf vertraut, dass die Gewerkschaften sie nicht mehr selbst organisieren werden (Am 13. März zogen in Lyon 3000 junge Leute auf und sangen “Es ist nicht Corona der uns holen wird, sondern der Staat und das Klima”, ganz zu schweigen von der Pariser Demonstration der Gelbwesten am 14. März, die mit der Polizei zusammenstieß und mehrere verbrannte Autowracks hinterließ).

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Und schließlich laufen von Seiten der Feinde der Behörden viele Menschen Gefahr, überrascht zu werden, wenn sie nicht vorher über die Frage nachgedacht haben, was sein wird, wenn eine solche Situation ausbricht: nicht die eines unerwarteten Aufstandes, sondern die einer plötzlichen und brutalen Verschärfung des Handlungsspielraums, zum Beispiel im Hinblick auf die möglichen Bewegungen, wie es zu Beginn des Aufstandes in Chile mit der Ausgangssperre oder eine Woche lang in Italien und dann in Spanien mit der Quarantäne des ganzen Landes geschah und geschieht. Und dies nicht nur wegen der zunehmenden Kontrollen, sondern auch wegen der Kollaboration von Bürgern, die den öffentlichen Raum auf Befehl verlassen und damit widerspenstige Personen offensichtlich machen oder zunehmend selbst Anzeigen machen, wo sie doch damit beschäftigt sind, sich hinter den Fenstern verschanzt in ihrer freiwillig eingenommenen Einsperrung zu langweilen mit Bedacht darauf dazu beizutragen, dass die Maßnahmen, die sie als schützend erachten, eingehalten werden.

Über die Frage nachzudenken, wenn es nicht bereits geschehen ist, bedeutet zum Beispiel zu wissen, welche Wege von der eigenen Wohnung zu günstigeren und hilfreicheren Orten führen, oder bereits identifiziert zu haben, welche über uns angebrachten Augen des Staates durchstochen werden sollen, um seine eigenen endlich wieder aufzumachen, aber auch, wie man es am geschicktesten anstellt aus der Stadt herauszukommen (diesmal vielleicht mit diesen Masken, die uns von der Macht empfohlen werden!) oder welche Landwege man einschlagen muss, damit man neue Kontroll- und Blockadepunkte am Horizont voraussehen kann. Es bedeutet auch die Vorstellungsgabe zu entwickeln, etwas, das eine weitere Schwierigkeit der großangelegten Einschlusses anbelangt, wie und wo man im Falle von Versorgungsengpässen zu etwaigen (Hilfs-)Mitteln kommt (viele Läden, die kein Essen verkaufen sind geschlossen). Dies kann auch eine gute Gelegenheit sein, das Problem der nicht durch die Technologie vermittelten Kommunikation zwischen mehr oder weniger verstreuten Komplizen, deren Zirkulation plötzlich komplizierter werden kann, neu zu strukturieren und, warum nicht, neue zu finden, die aus ihren eigenen Gründen das gleiche Bedürfnis verspüren, der Invasion der Straßenkontrollen zu entkommen (die große freiwillige Inhaftierung weist diese Besonderheit auf, welche die Gruppe der Leute, die nicht die Absicht haben, sich zu beugen, noch augenscheinlicher macht). Es gibt also viele Fragen, denen man sich dringend stellen muss, und so viele Gelegenheiten, den Blick auf ein Gebiet zu überdenken, zu beobachten und zu verändern, das gestern noch vertraut war, in welchem aber Räume und Grenzen sowohl hier auch drastisch abnehmen, sich aber anderswo ausdehnen werden können, oder welche alleine durch die neuen Imperative der Macht im Hinblick auf das Management der Epidemieströme, Wohnung-Arbeit-Supermarkt, verändert werden können.

Auf Seiten der Macht bringen die meisten Krisenpläne, die in den verschiedenen Ländern umgesetzt werden (in Italien und Spanien; wobei Deutschland oder Frankreich bis zu den nächsten Kommunalwahlen diesbezüglich noch blockiert sind), bisher einige Konstanten hervor, die zu ignorieren schade wäre.

Zum Beispiel ist es eine Gelegenheit für den Kapitalismus, auf eine Beschleunigung dessen hinzuarbeiten, was einige seit einiger Zeit als die Vierte Industrielle Revolution (nach Dampf, Elektrizität und Informationstechnologie) bezeichnet haben, sprich die totale digitale Vernetzung in allen Lebensbereichen (von der Physik bis zur Biologie oder Wirtschaft). Halten wir uns vor Augen: Hunderte von Millionen von Schülern von der Grundschule bis zur Universität, die nach der Schließung aller physischen Lehranstalten in verschiedenen Ländern sich plötzlich in permanenten Fernkursen wiederfinden; ebenso viele Arbeitnehmer, die zur Telearbeit gezwungen werden (durchschnittlich 20 bis 30%), unabhängig davon, ob sie daran gewöhnt sind; die massenhafte Vermehrung von Diagnosen durch einen zwischengeschalteten Bildschirm, der auf die Sättigung der medizinischen Praxen folgt; die Explosion der Kreditkartenzahlungen aus Angst, durch die Verwendung von Münzen und Banknoten infiziert zu werden. Und wenn wir zu all dem noch die Tatsache hinzufügen, dass die eingesperrten Bevölkerungsgruppen sich bereitwillig all dem widmen, was sie am Denken oder Träumen hindert, sich in Online-Shopping, Fernsehserien, Streaming-Spiele oder virtuelle Kommunikation mit Menschen zu stürzen, wird deutlich, dass sich die Wichtigkeit von Mobilfunkantennen, Glasfaserkabel und anderen optische Verbindungsknoten (NRO) oder einfach der Energienetze, die all dies antreiben, verzehnfacht haben. Nicht nur für die Produktion oder Hobbys, sondern einfach als die Hauptnabelschnur zwischen den einzelnen Lazaretten und der lebendigen Welt, die in der Tat mehr denn je derealisiert wurde.

Wenn man dann noch weiß, dass eine schöne Antenne, ein Transformator, ein Strommast oder ein Glasfaserkabel mehr als je zuvor bestimmen, wie man die Zeit der Selbsteinschlissung verbringt, sowie die Arbeit und die Massenerziehung aus der Ferne, aber auch für die Übermittlung der Herrschaft die von weissen Hemdkragen ausgeht und für die technologische Beschattung der Kontrolle (und das nicht nur in China oder Südkorea), eröffnet das dabei nicht interessante Wege, um diese neue Normalität zu durchbrechen, von welcher die Macht aus dem Vollen schöpft? Ganz zu schweigen von dem möglichen Lawineneffekt angesichts der mehr als konsequenten Zunahme des Internet- und Telefonverkehrs sowie der geringeren Verfügbarkeit von Technikern, die sich im Krankenstand befinden…

Der zweite Punkt, der in den europäischen Notfallplänen konstant zu sein scheint, ist die Priorität, die der minimalen Aufrechterhaltung des Transports eingeräumt wird, mit dem Ziel die Arbeitnehmer, die nicht auf als kritisch definierte Industrien und Dienstleistungen beschränkt sind, dazu zu bringen, den Warenfluss per LKW oder Bahn zu letzteren aufrechtzuerhalten, sowie die Versorgung von Städten, deren Reserven bekanntermaßen auf wenige Tage beschränkt sind. Auch hier ist dies eine nicht zu vernachlässigende Gelegenheit für diejenigen, die die Wirtschaftsbereiche destabilisieren wollen, welche die Regierung um jeden Preis erhalten will und die immer sichtbarer werden (in Katalonien ist derzeit die Rede von der Schaffung spezieller Korridore für gesunde Arbeiter und um Waren zu bestimmten Produktionsstätten zu bringen).

In Zeiten von Not- und Krisenzeiten auf diesen Ebenen, in welchen alle
 sozialen Beziehungen brutal aufgedeckt werden (im Sinne von Entmachtung als Priorität für Staat und Kapital), in denen die freiwillige, von Angst getriebene Knechtschaft sich schnell in einen Alptraum verwandeln kann, auf den sich die Herrschaft wiederum anpassen muss, ohne alles zu kontrollieren, ist das Wissen, wie man auf feindlichem Gebiet handeln kann, nicht nur eine Notwendigkeit für diejenigen, die nicht in ihrem kleinen Hauskäfig ersticken wollen, sondern auch ein wichtiger Moment, um neue Salven gegen feindliche Einrichtungen abzufeuern. Auf jeden Fall, wenn man für eine völlig andere Welt kämpft, die auf einer Freiheit ohne Maß basiert. Die Revolte, die ist das Leben.

[14. März 2020]

* Beispielsweise beginnen viele Industrien aufgrund der Unterbrechung der Versorgungsketten aus China zu verlangsamen, während Deutschland gerade staatlich verbürgte Darlehen an Unternehmen in Höhe von 550 Milliarden Euro angekündigt hat, was ein noch stärkerer Hilfsplan ist als der, der während der Finanzkrise von 2008 in Kraft trat. Viele beginnen von einer Zeit der globalen Rezession zu sprechen.

aus dem italienischen und französischen,

Quellen:

[Avis de tempêtes, n. 27, 15 marzo 2020]

https://finimondo.org/node/2448

An die Krone gekettet [Enchaînés à la couronne]